Black Country Communion - V

Review

Nachdem sich die BLACK COUNTRY COMMUNION nach ihrer Auflösung wieder zusammengerauft hatte und 2017 „BCCIV“ veröffentlichte, wurde es in den vergangenen sieben Jahren erneut still um die Formation. Nun meldet sich die Supergroup mit ihrem neuen Studioalbum „V“ zurück.

BLACK COUNTRY COMMUNION – ein funktionierendes Team

Dass Glenn Hughes, der in den letzten fünf Jahren noch als Sänger bei THE DEAD DAISIES tätig war, wieder gemeinsame Sache mit Bluesrock-Star Joe Bonamassa und Derek Sherinian (DREAM THEATER, SONS OF APOLLO), sowie Jason Bonham (BONHAM, LED ZEPPELIN) macht, erweist sich als Glücksfall, denn „V“ überzeugt auf ganzer Linie. Auf ihrem fünften Album kreuzen die Ausnahmemusiker Classicrock und Blues mit Funk und Soul und glänzen neben den überragenden Einzelperformances auch mit tollen Songkompositionen.

Als Einfluss schlägt sich immer wieder LED ZEPPELIN nieder, etwa im Riff von „Enlighten“, das den Zehntracker mit atmosphärisch verhaltenen Strophen und einnehmendem Chorus eröffnet. Auch die Strophen von dem stark vom Funk beeinflussten „Stay Free“ erinnern sehr an „Trampled Under Foot“ der britischen Classicrock-Legenden, wobei Hughes im Refrain extrem soulig daherkommt. Ganz im Stil von GARY MOOREs langsamen Blues zeigt sich unterdessen „Restless“, einer der Highlights, bei dem sich Sherinians Keyboard dezent, aber wirkungsvoll im Hintergrund hält und gefühlvolle Gitarren den Ton angeben, während die Lyrics mit so viel Gefühl und Blues in der Stimme dargeboten werden, dass man nur noch von Weltklasse reden kann.

Songs mit Druck und Gefühl

Dass Joe Bonamassa das Mikro von BLACK COUNTRY COMMUNION hauptsächlich dem ehemaligen DEEP PURPLE- und BLACK SABBATH-Sänger überlässt, ist nachvollziehbar, doch für „LOVE AND FAITH“, das in seiner Epik an „Perfect Strangers“ erinnert, ließ er sich doch dazu hinreißen im Duett mit seinem Kollegen zu singen. Bonamassa nutzt derweil lieber die Gelegenheit, seine Riffs härter zu spielen als in seiner Solistentätigkeit, etwa im coolen Groover „Red Sun“ oder schüttelt in „Skyway“ ein lässiges Riff nach dem anderen aus dem Ärmel, bevor er eines seiner spektakulären Solos hinlegt.

„V“ bietet durchweg druckvolle Songs mit mächtigen Hooks. „You’re Not Alone“ beispielsweise kommt mit imposantem Refrain daher, den Hughes perfekt in Szene setzt. Nicht weniger wuchtig fällt „Too Far Gone“ aus, das mit prägnantem Keyboard, heavy Riffs und den treibenden Drums von Jason Bonham das Tempo voranpeitscht.

„V“ – Classicrock auf Spitzenniveau

Einmal mehr beweisen die BLACK COUNTRY COMMUNION-Promis, dass sie zurecht allesamt als Meister ihres Fachs gelten. Glenn Hughes, der mit seinen 72 Jahren eine beeindruckende Leistung abliefert, sticht hier besonders hervor und doch kann man sich schwer entscheiden, wer hier der eigentliche Star ist. „V“ zeigt, dass die Chemie zwischen den vier Musikern trotz Disputen in der Vergangenheit immer noch stimmt und darf als eines der besten Alben der Band bezeichnet werden.

 

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09.06.2024

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