Hot Mama - Downloader

Review

Hinter diesem „sleazigen” Bandnamen verbirgt sich keineswegs ein buntgescheckter Haufen Poser, sondern vier Menschen, die dem Augenschein nach zur Blütezeit jener „haarigen“ Bewegung noch nicht einmal geboren waren. Das Quartett mit Frontdame scheint sich generell aus „Geschichte“ erst gar nichts zu machen und hat sich eigenen Angaben nach dem „Rock des 21.Jahrhunderts“ verschrieben, den sie „laut, frech und ungezähmt!“ darbieten.

Um die jeweilige Lautstärke muss sich der Konsument zwar selbst kümmern, doch schon mit dem eröffnenden Groover „Seed Of Anger“ wird ziemlich klar, worauf es diesen „Mamas“ ankommt – auf die Wirkung ihrer Exponate! Druckvoll im Ansatz und dennoch überaus melodisch und zugänglich schmiegt sich aber nicht nur die Nummer ins Gehör, in ähnlicher Form lassen sich die Tracks allesamt verorten, wenn auch in unterschiedlichsten Erscheinungsformen und nicht minder abwechslungsreichem Tempo.

Dennoch versteht es die Truppe ihre Kompositionen zumeist in einem knackigen Ohrwurm-Refrain kulminieren zu lassen und sich damit im Langzeitgedächtnis einzuprägen. Ab und an lässt sich dadurch erkennen, dass die „Mamas“ wohl auch in der Zielgruppe, die ansonsten „Hit-Menüs“ von Formationen wie den GUANO APES oder DIE HAPPY nur zu gerne in Empfang nimmt, positiv aufgenommen werden sollten. Dennoch ist auf „Downloader“ ein Manko auszumachen das dafür verantwortlich ist, dass HOT MAMA von der Durchschlagskraft der erwähnten Referenzen noch recht weit entfernt sind.

Es liegt an der offenbar viel zu weit in den Hintergrund gemischten Stimme von Frontfräulein Sonya, die mit ihrem Vortrag nicht wirklich mit den fett bretternden Rhythmen und Riffs mithalten kann und so phasenweise regelrecht unterzugehen droht. Ihre an sich schon eher nach einer „zahmen“ DORO klingende Stimme kommt vor allem wenn es ordentlich losgeht nämlich kaum zum Tragen und scheint ohnehin im eher getragenen Bereich besser aufgehoben. Für richtig heftigeres Zeug nämlich fehlt es dem Mädel obendrein ein wenig an Rotzigkeit – nachzuhören beispielsweis ein „Alcohol“, das eine „authentische“ Frontdame im Stile einer Kim McAuliffe (GIRLSCHOOL) geradezu verlangt.

Das Unternehmen HOT MAMA als Ganzes erweist sich aber dennoch als durchaus gut geölte Maschine, denn die vier Musiker stellen mehrfachunter Bewies, dass sie als ausgereiftes Team agieren und ihr Handwerk wie auch das Songschreiben bereits ganz gut verstehen. Und der Rotz kommt von allein Sonya, ganz sicher…

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16.03.2013

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