Oceans Of Slumber - Aetherial

Review

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Es kommt zwar gar nicht einmal so selten vor, dass eine Band versucht, auf einem einzigen Album eine ähnliche Fülle an unterschiedlichen Zutaten zu verquicken wie diese Amis, dermaßen homogen wie OCEANS OF SLUMBER klingen aber in der Tat nur wenige.

Die aus Houston stammende Formation, in deren Reihen sich unter anderem ein ehemaliges Mitglied der Grinder INSECT WARFARE sowie ein Jazz-Gitarrist tummeln, liefert auf „Aetherial“ auf den ersten Eindruck hin zwar „nur“ ein nicht gerade einfach zu verdauendes und noch weniger zugängliches Klangspektrum ab, wenn man aber tiefer in die Materie vordringt, bemerkt man, dass in all den verqueren Arrangements und komplexen, vertrackt konzipierten Kompositionen durchaus eingängige (!) Elemente beherbergt sind.

Doch hat man diese – zugegeben wirklich hart zu knackende – Nuss erstmals von seiner unverdaulichen Schale befreit, wird man feststellen, dass OCEANS OF SLUMBER in erster Linie gewiefte Songschreiber sind, die es sogar schaffen, typischen Texas / Southern Groove Thrash (vor allem der raue Gesang von Ronnie Allen ruft immer wieder Phil Anselmo in Erinnerung, aber auch so manches Dimebag-Gedächtnis-Riff konnte ich vernehmen) mit elegischen, melancholischen (mitunter durchaus an KATATONIA erinnernden) Passagen so zu präsentieren, dass selbst diese exotische Mixtur für anmutende Atmosphäre sorgt. Aber auch die Verspieltheit von tief in Melancholie watenden Prog-Helden wie PAIN OF SALVATION dürfte dem Fünfer nicht fern sein, ebenso wenig der düstere und kraftvolle Sound von EVERGREY.

Darüber hinaus kommen aber eher geradlinige, modern rockende Momente, die durchaus auch an Formationen wie STONE SOUR denken lassen, zum Vorschein und sorgen für unglaubliche Drive. Für mich bestätigt sich einmal mehr, dass es eben doch die Mixtur ist, auf die es ankommt und speziell diesbezüglich erweisen sich die Texaner als „Mischmeister“, da es ihnen über die gesamte Stunde Spielzeit gelingt, für Spannung zu sorgen.

Dennoch möchte ich einen Track gesondert hervorheben und zwar „Primordial“. Keine Ahnung, ob man diese Nummer bewusst so benannt hat, für mich jedenfalls lässt sich dabei sowohl das dunkelschwarze wie auch das leidende Element der Iren vernehmen, auch wenn man in Sachen Atmosphäre einen eher norwegischen Nordwind verspüren kann.

So, das wär‘s erst mal von hier aus der Klapse, in die mich „Aetherial“ direkt befördert hat. Es kann zwar durchaus sein, dass ich sogar noch etwas vergessen habe zu erwähnen, doch gerade das ist wohl eine der Besonderheiten von „Aetherial“. Denn bisher ist es mir noch jedes Mal wenn ich das Teil gehört habe, gelungen, etwas zuvor noch nicht Bemerktes herauszuhören – zuletzt waren es DREAM THEATER und BOIL, aber wer schon weiß, was morgen noch folgt und übermorgen… Ja Schwester, ich hab‘ meine Tablette genommen, ja, hab‘ ich. Warum fragen Sie? Und warum machen Sie die Musik leise?

16.03.2013

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