Orden Ogan - The Order Of Fear

Review

Soundcheck Juli 2024# 7 Galerie mit 30 Bildern: Orden Ogan - Summer Breeze Open Air 2024

Vom futuristischen KI-Ansatz verschlägt es ORDEN OGAN und ihren Protagonisten Mr. Vale ins Horroruniversum. „The Order Of Fear“ heißt das achte Album der Arnsberger Power-Metal-Institution, die im Laufe ihrer Karriere schon viele Themen bedient haben. Unabhängig der textlichen Ausrichtung stehen sie für hymnische Nummern, starke Gitarrenarbeit und eine astreine Produktion. Wir sollten vor „The Order Of Fear“ also wenig Grund zum Fürchen haben, oder?

ORDEN OGAN lehren uns das Fürchten

Kurz zusammengefasst handelt „The Order Of Fear“ davon, dass Mr. Vale aus dem in „Ravenhead“ besungenen Kloster weiterzieht und auf eine Splittergruppe der dort ansässigen Mönche trifft, die dem Album seinen Titel geben. Sie erzählen dem verfluchten Vale, dass er das Blut seines einzigen wahren Freundes Abel vergießen muss, um den Fluch zu brechen. Damit stellt sich die philosophische Frage, ob das Leid eines Einzelnen mehr wiegt als das von vielen. Vale enthauptet seinen Freund kurzerhand, nur um sich vom „Order Of Fear“ verraten zu wissen. Es handelt sich also um keine besonders fröhliche Geschichte.

Auf musikalischer Seite fackelt die Platte nicht lange – der Opener „Kings Of The Underworld“ legt ohne Umschweife mit Double-Base-Feuerwerk und sirrenden Leads los. Wo ältere Werke kleine Intros in ihren Openern hatten, prügeln uns ORDEN OGAN feinsten Hochgeschwindigkeits-Power-Metal um die Ohren. Der anschließende Titeltrack fährt tempotechnisch zurück und liefert einen der hymnischen Stampfer, die die Band mit gekonnter Leichtigkeit aus dem Ärmel schüttelt.

Um kleine Selbstzitate ist die Truppe um Sänger Seeb Levermann nicht verlegen, der Beginn von „Conquest“ erinnert an „The Things We Believe In“ und auch der Refrain hat einen ähnlichen Drive. Dabei kopieren sich ORDEN OGAN nicht, sondern spielen gekonnt mit ihrem Vermächtnis.

„The Order Of Fear“ ist härter als „Final Days“ ohne seine Eingängigkeit zu verlieren. Die Songs kommen schneller zum Punkt und büßen nicht an Qualität ein. Wer die langen Epen vermisst muss nicht verzagen, denn „Anthem To The Darkside“ und „The Long Darkness“ beenden das Album mit Überlänge und einer gehörigen Portion Pathos.

„The Order Of Fear“ – Keine Angst vor hoher Qualität

Wir konstatierten in der Review zu „Final Days“ eine Stagnation auf hohem Niveau. Im Prinzip könnte das über „The Order Of Fear“ auch gesagt werden, doch der kompakte, härtere Ansatz bringt frischen Wind mit und sorgt dafür, dass die Platte flüssiger runtergeht als ihr Vorgänger. Fans und Neueinsteiger müssen sich nicht fürchten – ORDEN OGAN liefern erneut hochqualitative Ware ab.

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28.06.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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