Night Laser - Call Me What You

Review

Galerie mit 17 Bildern: Night Laser - Headbangers Open Air 2023

Runderneuert präsentieren sich die Glam-Metaller NIGHT LASER anno 2024. Gegenüber dem Vorgängerwerk „Power To Power“ sind auf „Call Me What You Want“ nur noch die beiden Hankers-Brüder Robert (Bass) und Benno (Gesang) zu finden. Klar, Covid wird in den vergangenen Jahren auch bei NIGHT LASER seine Spuren hinterlassen haben. Doch welche Spuren hat die Personalrotation bezüglich des Sounds und des Songwriting hinterlassen?

NIGHT LASER lassen das Personal rotieren

Mit dem Gitarristen Hannes Vollrath ging einer der Hauptsongwriter, was sich zum Einstieg in den Rundling zunächst kaum bemerkbar macht. „Bittersweet Dreams“ ist nach wie vor im Glam Rock und Hair Metal zu verortet und knüpft an die 80er Jahre und Bands wie POISON oder DEF LEPPARD an. Die Nummer geht temporeich ins Ohr und lädt zum Mitwippen ein.

Bei „Way To The Trill“ fällt nach dem Start bereits die Saitenarbeit auf. Die rockige und eingängige Basis ist nach wie vorhanden, genauso wie der mit Backgroundvocals unterstützte Gesang. Die Saitenarbeit hat aber im Vergleich zu den Vorgängeralben zugelegt und aus dem Sleaze Rock wird Glam Metal. Spätestens mit „No More Changes“, der Mitsinghymne „Don’t Call Me Hero“ und „Law Of The Vulture“ bewegen NIGHT LASER das Pendel mehr in die metallischen Gefilde.

Die bisherige Fanbase wird aber nicht außeracht gelassen. „Laser Train“ dürfte live gesetzt sein und lässt Glam und Glitzer im NIGHT-LASER-Style erstrahlen. Die Protagonisten tauschen den Schmalz vergangener Werke gegen Riffs, sodass der Zug mit Schmackes durch die Landschaft fährt. Die Balladen-Fraktion wird mit „Travelers In Time“ abgeholt. „Captain Punishment“ grollt über die Ballade zum Start und dürfte die metallischste Nummer auf dem neuen Werk sein.

Ein neunminütiger Abschluss von NIGHT LASER? Spätestens „Fiddler On The Roof“ zeigt das veränderte Songwriting der Band. Flöte, Geige, Akustikgitarre und ein Langläufer zwischen Ballade und Metal, wo der Übergang in Richtung Refrain und einsetzender Saitenarbeit die Variabilität des Quintetts dokumentiert. Ein mehr als gelungener Abschluss von „Call Me What You Want“.

Eigentlich. Wer die CD-Version in den Händen hält, bekommt noch zwei Bonus-Tracks. Während sich „Thin Ice“ in den Sound der Scheibe einsortiert, fällt „Über-Alman“ komplett aus dem Rahmen. Eine Art Country-Slapstick servieren und die Herren, der ganz bestimmt nicht überall Anklang finden wird.

Was ist “Call Me What You Want”?

Es befindet sich kein Titel auf der Platte, der „Call Me What You Want“ heißt. Es ist simpel und einfach das Motto der Scheibe. Ist die Scheibe noch Rockmusik? Oder doch schon metallische Kost?

Die Elemente aus Rock und Metal vermischen NIGHT LASER anno 2024 und zeigen sich als eine Band im Wandel. „Fiddler On The Roof“ sticht aus dem Material hervor. Dagegen steht die genretypische Ballade „Travelers In Time“, die nur bedingt überzeugen kann. Wer sich im melodischen Rock mit metallischen Einflüssen oder melodischen Metal mit rockigen Sequenzen zu Hause fühlt, sollte die neue Scheibe von NIGHT LASER antesten.

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23.05.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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1 Kommentar zu Night Laser - Call Me What You

  1. Werner sagt:

    Morjen Jürgen,

    mir gefielen die Vorabsongs schon gut – heute ist endlich das ganze Album raus und läuft, ich finde es eigentlich genial – aber – es war halt alles schon zigmal da und kommt mir vor, als ob hätte ich das alles in den 80ern schon mal gehört.

    Dennoch trifft es voll meinen Nerv, ist nahezu optimal produziert – der Gesang könnte stellenweise etwas leidenschaflticher rüberkommen – geht aber voll in Ordnung und ist Gejammer auf Höchstniveau. Würde mir das nicht alles so bekannt vorkommen – ich tät zu mindestens einer 9 greifen, eher 9,5 – so halt ne 8.

    Wünsch dir ein geiles Wochenende

    8/10