Indomite - Theater of Time
Florian Schörg
Einen kleinen Exoten-Bonus will ich den Kolumbianern INDOMITE gerne zugestehen. Doch echte Begeisterung vermögen sie mit ihrem Debütalbum „Theater Of Time“ nicht zu entfachen. Zu vorhersehbar sind die Kompositionen, als dass die Band aus der internationalen Progressive-Metal-Szene musikalisch wirklich hervorstechen könnten.
Rein technisch gibt es hier hingegen nichts auszusetzen. Die Songs sind gut umgesetzt und Lead-Sänger Santiago Giraldo Arboleda wirkt so angenehm unaffektiert, dass man über die ein oder andere allzu dünn klingende Passage gerne hinwegsieht. Auch die Produktion hätte etwas mehr Volumen vertragen können, fällt aber immerhin sehr transparent und differenziert aus. Das große Manko ist aber das durchschnittliche Songmaterial, dem es am nötigen Pepp fehlt.
Im Grunde ist „Theater Of Time“ also eine solide Prog-Metal-Scheibe, die wenig falsch macht, es jedoch nicht schafft, sich längerfristig im Gedächtnis des Zuhörers einzunisten. Immer wieder lassen eingängige Melodielinien zwar kurzzeitig aufhorchen und wecken wohlige Erinnerungen an ältere DREAM THEATER, FATES WARNING oder SYMPHONY X. Deren Qualität erreichen INDOMITE freilich noch nicht, dafür müsste die Band auf ihrem nächsten Album den Weg aus der Mittelmäßigkeit heraus und zu einer größeren Eigenständigkeit finden.
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