Masterstroke - Broken

Review

Gut vier Jahre haben die Finnen vergehen lassen, ehe sie uns einen Nachfolger für ihr letztes Album „As Days Grow Darker“ anzubieten haben. Dabei waren MASTERSTROKE in dieser Zeit nicht wirklich untätig und haben seit 2009 zumindest in Sachen Bühnenaktivität ordentlich nachgelegt, ehe sie sich im Jahre 2011 dann doch eine Pause verordnet haben.

Diese scheint sich massiv auf das neue Album ausgewirkt zu haben, weshalb es mitunter fast den Eindruck macht, die Burschen hätten ihr Dasein hinterfragt und wollten sich neu erfinden, denn schon nach den ersten Durchläufen von „Broken“ fällt auf, dass sich die Burschen den Titel ihres letzten Albums zum Programm gemacht haben, denn derart dunkel und düster klangen MASTERSTROKE nie zuvor. Bei intensiver Auseinandersetzung mit der Chose fällt obendrein auf, dass man die Band bis dato auch noch nie derart bissig und aggressiv hören konnte und außerdem scheint man sich auch von völlig anderen Quellen inspirieren hat lassen.

Von dem zu Beginn der Karriere noch typisch europäisch anmutendem Stil der Band ist man mittlerweile nämlich nahezu völlig abgekommen und hat sich stattdessen an deutlich heftigeren, aber auch technischer agierenden US-Vorbildern orientiert. Man könnte durchaus meinen, dass die Jungs in ihrer „Ruhephase“ statt BLIND GUARDIAN und Konsorten (so wie ganz früher) nunmehr vermehrt zu NEVERMORE gegriffen hätten, um sich inspirieren zu lassen. Diese Umorientierung steht dem Fünfer gar nicht übel, denn man bemerkt auch recht schnell, dass sie auf diese Weise ihre mittlerweile erlangte Kompetenz an den Instrumenten deutlich besser ausspeilen können.

Geblieben dagegen sind – und das tut der Sache gut – die immer noch zwingenden Refrains, die hinsichtlich ihrer melodischen Einprägsamkeit durchaus auch von HELLOWEEN oder STRATOVARIUS stammen könnten und mit denen sie die Fans zumindest einigermaßen bei Laune halten können. Und sollten ihnen auch einige ihrer früheren Fürsprecher abhandengekommen sein, was nicht weiter schlimm ist, denn auf der anderen Seite sollte sich die Truppe auf Grund ihrer dunkleren Atmosphäre nun auch für Fans von Formationen wie EVERGREY interessant gemacht haben, wie sich auf Freunde der erwähnten Power Metal-Granden aus Seattle durchaus an MASTERSTROKE erfreuen dürften.

Ich persönlich empfinde „Broken“ jedenfalls speziell durch den „Bruch“ in der bisherigen Ausrichtung, durch den der Titel auch durchaus als Programm verstanden werden kann, als das bisherige Highlight in der Karriere dieser Finnen. Ob das jedoch auch andere Zeitgenossen, speziell die eingeschworenen Fans von MASTERSTROKE so sehen, bleibt dennoch erst einmal abzuwarten….

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10.01.2013

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