Screamer & Haunt
Co-Headline Tour 2024

Konzertbericht

Billing: Screamer, Haunt, Glacier und Iron Kingdom
Konzert vom 15.03.2024 | Bambi Galore, Hamburg

Hamburg und SCREAMER, das ist nicht erst seit der T-Shirt-Aktion mit dem Astraherz während der SKULL-FIST-Tour eine funktionierende Verbindung. Auf dem Heimweg der Co-Headline Tour legen die Schweden einen Stopp im Bambi Galore ein. Dazu gesellt sich mit HAUNT eine Band aus Kalifornien, die SCREAMER unterstützen.

Rund um ein Festival in Polen sind IRON KINGDOM und GLACIER unterwegs. Insgesamt stehen vier Bands am heutigen Freitagabend auf dem Speiseplan. Das Package zieht Metalheads aus ganz Norddeutschland und das Schild „Sold Out“ klebt an der Tür. Auch einer der Macher des Headbangers Open Air ist unter den Gästen. SCREAMER sind im Sommer in Brande-Hörnerkirchen zu sehen, GLACIER waren 2022 auf dem bekannten Festival.

Um 19.30 Uhr öffnen sich die Pforten zum beliebten Keller und die Menschen fluten die kleine Lokation. Pünktlich um 20 Uhr stehen IRON KINGDOM auf der Bühne.

IRON KINGDOM bringen die Meute in Wallung

Galerie mit 15 Bildern: Iron Kingdom - Co-Headline Tour 2024 in Hamburg

Aus British Columbia, Kanada, kommen IRON KINGDOM und Bandchef Chris Osterman kennt das Bambi Galore mittlerweile gut. Gerade erst im September 2023 waren IRON KINGDOM im Hamburger Underground-Club als Headliner. Heute hat das Quartett die Rolle des Anheizers, was die Truppe vollkommen ausfüllt.

Bassist Leighton Holmes zeigt sich als herausragender Poser und ist ebenso ständig unterwegs wie Gitarristin Megan Merrick. Vor der Bühne schwingt die Besucherschaft schon mal die Matten warm und die bekannte innige Atmosphäre bei kleinen Clubkonzerten entsteht bereits bei der ersten Band. Die „Voodoo Queen“ zum Ende des circa 45-minütigen Sets sorgt für beste Stimmung, auch wenn die Protagonisten auf der eingenebelten Bühne kaum zu sehen sind.

Die Umbaupause nutzen die meisten Menschen im Bambi Galore zur Frischluftzufuhr. Auch in Hamburg ist der Frühling auf dem Vormarsch. Zweistellige Temperaturen laden zum Verweilen auf dem Vorplatz ein.

GLACIER und „Vendetta“

Galerie mit 16 Bildern: Glacier - Co-Headline Tour 2024 in Hamburg

Eine EP aus dem Jahr 1985 bringt einen US-Metal-Hit zum Vorschein. Diese Beschreibung passt auf GLACIER und „Vendetta“. Die allgemein bekannten Untergrundforscher Oliver Weinsheimer (Keep It True) und Thomas Tegelhütter (Headbangers Open Air) holen die Band aus der Versenkung und 2020 gibt es mit „The Passing Of Time“ eine neue Scheibe.

Das Headbangers Open Air ist bei sehr vielen norddeutschen Metalheads fest im Kalender verankert. Es verwundert nicht, dass die Bude aus allen Nähten platzt, als Michael Podrybau und seine Mitstreiter die Bühne entern.

Die Stimmung ist von der ersten Sekunde ausgelassen und die Crowd vor der Bühne ist „Ready For Battle“, feiert aber auch die Nummern von der „The Passing Of Time“, wie zum Beispiel „Live For The Whip“, kräftig ab. Sogar ein Moshpit bildet sich. Die Nebelmaschine läuft wie bei IRON KINGDOM auf Anschlag, sodass die Protagonisten auf der Bühne teilweise nur schemenhaft zu erkennen sind. Trotzdem entwickelt sich das intensive Clubkonzert-Feeling.

Dann ist es so weit: „Vendetta“ erklingt zum Abschluss und gefühlt grölt der ganze Saal mit. GLACIER verlassen unter tosenden Applaus die Bühne und sind ein gefühlter Headliner am heutigen Abend.

Die Messlatte für HAUNT ist zu hoch

Galerie mit 10 Bildern: Haunt - Co-Headline Tour 2024 in Hamburg

IRON KINGDOM und GLACIER haben mächtig vorgelegt. HAUNT liefern keinen schlechten Gig, bleiben aber hinter der Atmosphäre von IRON KINGDOM und GLACIER. Der Funke will nicht von der Band auf das Publikum überspringen.

Auf Wunsch von Drummer Andres Alejandro Saldate wird die Nebelmaschine abgestellt, wobei dieser Sachverhalt nur ein Nebenschauplatz ist. Die Attitüde von Sänger Trevor William Church könnte ein Grund sein. Sein Agieren strahlt eher Distanz aus und schlägt keine Brücke zu GLACIER und Michael Podrybau. Insgesamt wirkt das Quartett deutlich verhaltener auf der Bühne als die beiden Vorgänger.

Das scheint sich auf die Menschen vor der Bühne zu übertragen, sodass Teile der Besucherschaft die frische Luft auf dem Vorplatz vorziehen oder sich eine anderweitige Verschnaufpause gönnen. Der in Hamburg beliebte Headliner steht noch auf dem Programm.

SCREAMER setzen den gelungenen Schlusspunkt

Galerie mit 17 Bildern: Screamer - Co-Headline Tour 2024 in Hamburg

Die Truppe aus dem Süden Schwedens um Bandgründer Dejan Rosic kennt die Bühne im Bambi Galore bestens. Entsprechend geht das Quintett zu Werke. Rosic und seine Mitstreiter suchen von der ersten Minute den Kontakt zum Publikum, sodass die Stimmung gegenüber HAUNT wie ausgewechselt ist.

Das Set mit der Mitsingnummer „Ride On“ zu eröffnen, entpuppt sich als sehr passend und vor der Bühne geht es intensiv zur Sache. Bei „Hellfire“ oder „Shadow Hunter“ wird das Publikum immer wieder mit eingebunden, sodass sich die Symbiose aus Band und Publikum schnell einstellt.

Der Titeltrack des aktuellen Werks „Kingmaker“ befindet sich in der Mitte des Sets. Der Rocker „The Traveler“ läutet die Schlussrunde ein. Die obliegt natürlich „Out Of The Dark“ und dem mehr als zehn Jahre alten „Rock Bottom“ vom Debüt „Adrenaline Distractions“. SCREAMER feiern im Bambi Galore einmal mehr eine intensive Heavy-Metal-Party, die mit dem finalen Ton der Live-Musik noch lange nicht ihr Ende gefunden hat.

DJ Poser 667 sorgt für die Beschallung bei der After-Show-Party, wo Musiker und Fans gemeinsam ein Bier oder ein anderes Kaltgetränk genießen. Ein langer und intensiver metallischer Abend neigt sich irgendwann in den frühen Morgenstunden seinem Ende entgegen.

24.03.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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Screamer, Haunt und Iron Kingdom auf Tour

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