Khirki - Κυκεώνας

Review

Soundcheck April 2024# 13

Das griechische Metal-Trio KHIRKI präsentiert im April sein zweites Album “Κυκεώνας“. Die wortwörtliche Übersetzung von “Κυκεώνας“ (oder auch “Kykeónas“) ist “Wirrwar“ oder “wüstes Durcheinander“. Tatsächlich handelt es sich bei Kykeónas jedoch auch um die Bezeichnung eines antiken griechischen Getränks, über dessen Zusammensetzung es unterschiedliche Beschreibungen gibt. Die Grundzusammensetzung bestand dabei immer aus Wasser und Gerste. Es soll ein Teil der Eleusinischen Mysterien gewesen sein und psychoaktive Substanzen beinhaltet haben.

Wie berauschend ist „Κυκεώνας“?

„Κυκεώνας“ startet mit der ersten Single “Featherless“, die wild und kompromisslos schnell aus den Boxen kracht. Thematisch befasst sich der Song mit einer Szene aus der Odyssee, als Odysseus und seine Schiffsbesatzung dem Gesang einer Sirene mit Schläue und Wachs in den Ohren entgehen. Ähnlich rasant geht es weiter mit “Pumping The Vein“, dass mit schrammenden Gitarren und treibendem Groove die Füße zucken lässt und die Haare zum Fliegen bringt. “The Watchers Of Enoch“ dreht sich um die Geschichte der gefallenen Engel aus dem vorchristlichen Buch des Henoch.

Eines der Highlights und deshalb Anspieltipp auf „Κυκεώνας“ ist “Father Wind“. KHIRKI haben den Song nach eigener Aussage als eine Art Seemannsgebet geschrieben und mit einem besonderen Video veredelt. Darin wird eine Nachtschicht auf einem Fischkutter mit Fokus auf dem Kapitän gezeigt. “Father Wind“ beginnt nachdenklich-akustisch und hält diese Stimmung knapp zwei Drittel der Spielzeit, bis auch E-Gitarre und Drums einsteigen. Es ist der Song mit der deutlichsten Folk-Note des Albums.

“Heart Of The Sea“ folgt direkt darauf dafür mit aggressivem Getrommel und gefühlt doppelter Härte – so launisch, wie die See selbst sein kann. Den Abschluss des Albums bildet das knapp acht Minuten lange “Hekate“, in dem es wie der Titel schon verrät, um die griechische Göttin geht. “Hekate“ ist der Song des Albums, in dem kaum Folk-Elemente vorkommen.

KHIRKI bleiben ihren Wurzeln treu

Wie der Titel schon vermuten lässt, bleiben die drei Athener sowohl thematisch als auch musikalisch ihren Wurzeln treu und präsentieren eine wirklich gelungene Mischung aus Alternative- und Folk-Rock mit traditionellen griechischen Elementen. Einzig der Mix lässt ein bisschen zu wünschen übrig. Man hat als Zuhörer oft den Eindruck, dass stellenweise entweder die Mitte oder aber die Tiefen des Sounds fehlen. Trotzdem ist „Κυκεώνας“ ein spannendes Album, das man gerne mehrfach hintereinander hört, weil es so viele unterschiedliche Aspekte anzubieten hat.

05.04.2024

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1 Kommentar zu Khirki - Κυκεώνας

  1. EvilKnevil667 sagt:

    „Trotzdem ist „Κυκεώνας“ ein spannendes Album, das man gerne mehrfach hintereinander hört, weil es so viele unterschiedliche Aspekte anzubieten hat.“
    Dem kann ich ganz zustimmen. Warum daraus dann eine 7/10 wird kann ich nicht verstehen, absolutes Top-Album.

    9/10