Whom Gods Destroy - Insanium

Review

Wer seine Band WHOM GODS DESTROY nennt, dem kann es schonmal nicht an Selbstvertrauen mangeln. Folgerichtig verbirgt sich hinter dem plakativen Banner eine jener Supergroups, an denen gerade im Prog-Metal kein Mangel herrscht. Müssen wir uns also einmal mehr mit qualitativ hochwertiger, aber letztlich austauschbarer Frickelkost begnügen? Und für wen lohnt es sich, hier dennoch ein Ohr zu riskieren? Im Grunde reicht bereits der Blick auf den bisherigen musikalischen Werdegang der Hauptprotagonisten, um ein eindeutiges Bild von der Musik des WHOM GODS DESTROY-Debütalbums „Insanium“ zu zeichnen.

WHOM GODS DESTROY haben einen beachtlichen Stammbaum

Keyboarder Derek Sherinian erlangte in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre durch sein Gastspiel bei DREAM THEATER größere Bekanntheit. Seitdem gelangen ihm insbesondere mit den SONS OF APOLLO weitere Achtungserfolge, bei denen er nicht nur mit dem in der Zwischenzeit wieder zu DREAM THEATER zurückgekehrten Drummer Mike Portnoy, sondern auch mit Gitarrist Ron „Bumblefoot“ Thal zusammenspielte. Thal bildet mit seinem variantenreichen, hochtechnischen Gitarrenspiel auch die zweite wichtige Säule für WHOM GODS DESTROY, die das klangtechnische Erbe der SONS OF APOLLO antreten.

Während die aus Bassist Yas Nomura und Drummer Bruno Valverde bestehende Rhythmusfraktion ein grundsolides, wenn auch wenig spektakuläres Fundament für die Kompositionen legt, ist für die Endveredelung der gebürtige Kroate Dino Jelusick zuständig. Dieser gewann nicht nur 2003 im zarten Alter von 11 Jahren den ersten „Junior Eurovision Song Contest“, sondern war auch 2016/2017 live mit dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA unterwegs und sang das 2022 veröffentlichte Soloalbum „War Of The Worlds, Part 2“ von SYMPHONY X-Mastermind Michael Romeo ein.

Zu wenige echte Hits, zu viel gutklassige Stangenware

Jagt man die so eifrig gedroppten Namen nun also durch ein gedankliches Mischpult, erhält man den modernen Sound, die hochkomplexen und dadurch nicht immer gefälligen Kompositionen, sowie den gleichermaßen gefühlvollen wie pathosschwangeren Gesang, die zusammen den Wesenskern von WHOM GODS DESTROY bilden. Über die einstündige Spielzeit von „Insanium“ hinweg bietet dies gute Unterhaltung, nutzt sich aber bei wiederholten Hördurchgängen leider etwas zu schnell ab. Zu wenige echte Hits wie der Opener „In The Name Of War“ oder das groovige „Keeper Of The Gate“ stehen einer Fülle an gutklassiger Stangenware entgegen, wie man sie von Musikern diesen Ranges selbst in ihren schwächeren Momenten erwarten darf.

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07.03.2024

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2 Kommentare zu Whom Gods Destroy - Insanium

  1. Werner sagt:

    Woah,

    das ist meine Baustelle! Hab ja selber über 30 jahre lang Mucke gemacht und beneide derarte Könner-
    Eigentlich alles perfekt – nur triffts nicht immer den Maximalwert von meinem Geschmack. Sondern bleibt minimal drunter.

    Von mir eine 9,5 von 10 – kann man hier aber als Wertung nicht eingeben! Knapp unter Vollanschlag!

    9/10
  2. ckb sagt:

    Supergroup, ja 🙂 Macht Spaß und vor allem habe ich dadurch den Sänger Dino Jelusick entdeckt – danke dafür. Schade, dass ich sein Album von September 2023 „Follow the blind man“ hier (noch) nicht gewürdigt gefunden habe… Wer reinhören mag: https://youtu.be/oyKWF79vhOA?feature=shared

    7/10