Samael - Passage – Live

Review

Galerie mit 18 Bildern: Samael - Passage Tour 2022 in München

Als SAMAEL vor 28 Jahren ihr bis dahin viertes Album „Passage“ veröffentlichten, markierte das einen musikalischen Wendepunkt und zugleich einen Meilenstein in der Bandgeschichte der Schweizer. 2022 feierten sie den Klassiker mit der großen „Passage 25th Anniversary Tour“. Die Aufnahmen des Konzerts in Krakau lassen die 1996er Platte nun mit „Passage – Live“ wieder aufleben.

SAMAELs stilistischer Wandel mit „Passage“

Mit „Worship Him“ und „Blood Ritual“ legten SAMAEL in den frühen 90ern zwei beachtliche Black-Metal-Werke vor, die der Nachfolger „Ceremony Of Opposites“ qualitativ nochmals toppte. Eine musikalische Entwicklung war zu diesem Zeitpunkt schon erkennbar, stilistisch blieben sie aber weitgehend ihrem Genre treu. Mit „Passage“ folgte 1996 der Umbruch, bei dem sich die Band weiter von ihren Black-Metal-Wurzeln entfernte und frühere Einflüsse wie VENOM oder CELTIC FROST in den Hintergrund stellte. Stattdessen wandte sich die damalige Formation um Frontmann Vorph und Keyboarder/Drummer Xy einem industrielleren Sound zu. Rückblickend sehen die Schweizer „Passage“ als das Album, das sie zu der Band, die sie heute sind, gemacht hat, und seither bewährt sich SAMAEL als innovative Industrial-Metal-Band mit unverkennbarem Stil.

Die fesselnde Live-Auflage eines Meilensteins

Nicht ohne Grund gilt besagte Platte heute als Klassiker, der jetzt mit „Passage – Live“ sein Comeback erlebt. Bei dem mitgeschnittenen Konzert in Krakau spielen SAMAEL ihr bahnbrechendes Album in voller Länge vor einem hörbar begeisterten Publikum. Auch die Live-Neuauflage schafft es, die Hörer unweigerlich in ihren Bann zu ziehen. Der Sound kommt wuchtig und voll rüber. Vorphs düstere Vocals beschwören, in Verbindung mit den eingespielten Drums, eine dunkle, kalte Stimmung herauf. Atmosphärische Keyboards erzeugen hingegen Dichte und bringen bei den Live-Raritäten „Angel’s Decay“ und „Moonskin“ schöne Melodien ins Spiel, die für Gänsehaut sorgen. Die Techno-Beats in „The Ones Who Came Before“ und die Neue-Deutsche-Härte-Elemente in „Liquid Soul Dimensions“ schlagen den Hörern noch immer mit ganzer Härte entgegen, genauso wie die gnadenlosen Doublebass-Attacken von „Rain“. Und Songs wie das fesselnde „Jupiterian Vibe“ entfalten auch nach so vielen Jahren ungebrochen eine starke Bühnenpräsenz.

„Passage – Live“ – klare Empfehlung für Fans und Neueinsteiger

Der eiskalte Sound der Studioproduktion von Waldemar Sorychta geht zwar bei der Live-Aufnahme aus Krakau etwas verloren, dafür fängt der Mitschnitt die faszinierende, fast schon hypnotisierende Atmosphäre, die bei einem SAMAEL-Live-Auftritt entsteht, perfekt ein. Fans dürfen zugreifen und wer das Studio-Album aus 1996 verpasst hat, sollte die Gelegenheit nutzen und sich „Passage – Live“ anhören.

 

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09.02.2024

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15 Kommentare zu Samael - Passage – Live

  1. Watu sagt:

    Ich hätte es ja gar nicht von mit erwartet, aber bei dem Album frage ich mich ernsthaft, wieso die Band live eigentlich keinen Drum-Computer vewendet? Da geht mit einem normalen Schlagzeug doch einiges an Durchschlagungskraft und Atmosphäre verloren. Diese Darbietung kann man sich geben, wenn einem das Original zu hart ist, dann findet man hier wohl endlich das Passages vor, dass man sich immer gewünscht hat. Insgesamt bleiben es natürlich trotzdem meisterhafte Songs, die sich aber vom Schlagzeug abgesehen, kaum etwas verändert haben. Daher wäre diese Veröffentlichung nicht wirklich zwingend nötig gewesen.

  2. Hansi sagt:

    @Watu
    Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Du beschreibst die Liveaufnahme als deutlich unterschiedlich zur Studioaufnahme, sagst dann aber, dass die Veröffentlichung nicht nötig gewesen wäre.
    Der Sinn einer Liveaufnahme ist doch der Unterschied zur Studioaufnahme und nicht die 1:1 Kopie, die dann tatsächlich unnötig ist.

  3. ArtBeck sagt:

    @Hansi: Sehe ich genau so. Außerdem empfinde ich die LIVE Drums als lebendiger und treibender, mit größerer Dynamik und auch Durchschlagskraft. Dass die im Mix etwas weiter „hinten“ sind als der DrumComputer im Original ist dem (gut abgemischten) Gesamtsound geschuldet. Absolute VÖ-Berechtigung imho.

    9/10
  4. Uninvited Guest sagt:

    Ich hab das an anderer Stelle glaub ich schonmal geschrieben, aber um Missverständnissen vorzubeugen: die Behauptung, dass hier kein Drumcomputer verwendet wird, stimmt nicht. Samael verwenden im Livekontext immer nen Drumcomputer und Xy ergänzt das ganze mit analogen Drums, was dem Ganzen, zumindest für meinen Geschmack, mehr Wucht verleiht.

  5. Watu sagt:

    Deutlich unterschiedlich, weil anstatt einem Drum-Computer ein normales Schlagzeug verwendet wurde – Punkt.
    Wenn jemand Passages lieber mit normalem Schlagzeug hören möchte, dann macht diese Veröffentlichung für diese Person Sinn. Ansonsten macht sie meiner Meinung nach absolut keinen Sinn. Und um ehrlich zu sein, hätte ich das live gehört, wäre ich enttäuscht gewesen. Gerade weil der Drum-Computer weggelassen wurde. Es ist ja nicht so, als hätten sich Samael bei der Studio Aufnahme für den Drum-Computer entschieden, weil gerade kein vernünftiges Schlagzeug parat war. Das Ganze war ja wohl überlegt und passt perfekt zum Konzept. Von daher verstehe ich nicht, wieso man dann live auf ein Standard Schlagzeug setzt.

  6. Watu sagt:

    „Samael verwenden im Livekontext immer nen Drumcomputer und Xy ergänzt das ganze mit analogen Drums“

    Ok, das war mir nicht bewusst. Allerdings ist das Schlagzeug nicht wirklich wahrnehmbar, zumindest wenn man es mit der Studio Aufnahme von Passages vergleicht.

  7. Uninvited Guest sagt:

    Dann empfehle ich dir die Band mal live anzuschauen, da sollte sich dieses Manko für dich erledigen, da ballert alles schön 😀 Dann wäre dir die Fehleinschätzung halt auch nicht unterlaufen 😉

  8. Watu sagt:

    Es geht mir gar nicht ums „Ballern“, da bin ich mit sicher, dass es das tut. Mir fehlt die „Industrial“ Ästhetik des Studio Albums. Das analoge Schlagzeug verwässert das. Aber wie gesagt, gibt sicher genügend Leute die das genau so mögen.

  9. Hansi sagt:

    Also kurz gesagt, die Veröffentlichung macht für alle Sinn, denen die Darbietung gefällt.
    Ist an sich immer so, aber schön, dass wir darüber gesprochen haben.

  10. Watu sagt:

    Was auch immer du damit wieder sagen willst.

  11. Uninvited Guest sagt:

    Es gibt übrigens einen, wie ich finde, sehr hörens- und sehenswerten Live- Mitschnitt von Samaels Auftritt, ebenfalls aus Krakow , während der Passage- Tour von 1996. Erschienen seinerzeit auf der „Black Trip“- DVD. Antesten lohnt sich, gibt es bestimmt auch auf Youtube. Wem die aktuelle Variante also nicht so gefällt, kann es ja mal mit dieser versuchen.
    Ansonsten: Danke für das schöne Schlusswort @hansi

  12. Watu sagt:

    Samael Passages next level, nur ohne Gitarren, Melodien und Vocals ;))
    https://www.youtube.com/watch?v=azEB6NsqSsk

  13. Nether sagt:

    Ich versteh die Diskussion nicht. Im oben verlinkten Video zu „Jupiterian Vibe“ benutzt Xy das Schlagzeug nur am Anfang. Den Rest blubbert der Drumcomputer durch.
    Ich hab Samael zigmal live gesehen. Das erste mal (Ceremony of Opposites) noch mit Schlagzeug, alle Male danach nur noch mit Drumcomputer. Das letzte Mal Ende 2022 auf besagter Passage 25th Anniversary Tour.
    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hatte Xy auch schon auf der damaligen ’97er Passage Tour Drums neben den Keyboards
    für einzelne Effekte. Damals allerdings noch E-Drums.

    Edit:
    Die Live läuft grade hier. Im direkten Vergleich zur „Passage“ gibt es wenig Unterschied. Klar, der Livesound ist ein anderer. Mehr Druck, mehr Volumen.
    Unterm Strich: nichts ungewöhnliches im Hause Samael.

  14. TerraP sagt:

    Samael Passage next Level und ohne Gitarren gibt’s ja übrigens auch schon lange von Xy selbst: https://youtu.be/f-VgSV52Dj4?si=PNHgopIpVkHcejBt

    Zum Live-Album: Ich brauche es nicht, stehe auch im Lager, das den Sound des Originals als wichtig fürs Gesamterlebnis empfindet.

  15. Watu sagt:

    Hey, kannte ich gar nicht. Ganz cool, danke!