Mob Rules - Cannibal Nation

Review

Galerie mit 24 Bildern: Mob Rules - Metal Hammer Paradise 2023

Die aus Wilhelmshaven stammenden MOB RULES haben im Laufe ihrer Karriere so manch starke Platte veröffentlicht. Doch konnte die Band um Sänger Klaus Dirks nie so wirklich durchstarten und sich bis an die Spitze der Liga hoch arbeiten. Zu Buche stehen exzellente Alben wie “Hollowed Be Thy Name”, “Ethnolution A.D.” oder “Among The Gods”, die der Band aber nicht so wirklich aus dem Nischendasein heraus helfen konnten. Warum das so ist, vermag ich nicht zu sagen, denn qualitativ spielen MOB RULES schon lange auf internationalem Niveau. Das belegt abermals der neue Longplayer “Cannibal Nation”.

Auch auf ihrem siebten Album stehen neun Tracks, die mit zum Besten gehören, was in Deutschland unter dem Banner des melodischen Power Metal firmiert. Die Kompositionen sind einmal mehr sehr detailverliebt arrangiert worden, die Riffs und Soli sind stimmig und Klaus Dirks liefert erneut eine erstklassige Leistung hinter dem Mikro ab. MOB RULES treten aber, im Gegensatz zu vielen Genrekollegen, eher weniger auf das Gaspedal und versuchen nicht durch Geschwindigkeitsüberschreitungen zu punkten. Songs wie der Opener “Close My Eyes” oder das geniale “Lost” setzen eher auf einen schönen Groove und sind dabei aber dennoch headbangerkompatibel genug, um nicht im kitschige Gefilde abzudriften. Das verhindert auch die latent vorhandene progressive Note, die den Kompositionen von MOB RULES innewohnt. Die progressiven Momente nehmen zwar nicht überhand, doch sind sie ein willkommener Farbkleks im Sound des Sextetts und durch die detailverliebten Arrangements kann man bei jedem Song immer wieder neue Aspekte entdecken. Aber auch in Up-Tempo Gefilden fühlen sich MOB RULES auch sehr wohl, was der Titeltrack oder auch “The Sirens” belegen.

Das ist auch eine weitere große Stärke von MOB RULES. Die Mannen um Sänger Klaus versuchen ihre Alben immer so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Sie kreieren Stücke, die sofort im Ohr hängen bleiben, aber unter der Oberfläche wesentlich mehr zu bieten haben, als stumpfe Tralala-Refrains. Man muss sich schon auf Nummern wie “The Sirens” oder “Soldiers Of Fortune” einlassen, um die Musik komplett zu erfahren. Hier passen dann auch balladeske Stücke wie “Ice & Fire” ins musikalische Konzept und bereichern die Platte. Wer auf abwechslungsreichen, kreativen Metal traditioneller Prägung steht, sollte den siebten Output der Wilhelmshavener Metal-Formation gehört haben.

Lediglich “Sunrise” will qualitativ nicht so recht zu den anderen Stücken passen und kommt relativ belanglos daher. Das ist aber die einzige kleine Schwäche die “Cannibal Nation” aufweist. Ansonsten gibt es für Fans wieder MOB RULES in Reinkultur und für das neue Album eine Kaufempfehlung.

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07.11.2012

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