Slagmark - Eradication

Ihr glaubt manchmal gar nicht, wie gerne man eine 3-Wort-Zusammenfassung eines Reviews einfach so stehen lassen und kein weiteres Wort zu Papier bringen würde, weil damit alles gesagt ist. SLAGMARK, Norweger, verkörpern so ziemlich alles, was ich im Black Metal unsympathisch finde. Hier treffen die Riffs der letzten drei IMMORTAL-Alben mit ein paar schrägen und garantiert emotionsfreien Eigenkreationen zusammen, das alles in einen total seelenlosen Sound mit übel getriggertem Schlagzeug und auf bratig getrimmten Transistor-Gitarren verpackt. In Wirklichkeit hat das Ganze aber eher den Flair einer Heimaufnahme im Badezimmer. Die Titel triefen vor unfreiwilligem Klischee („Erase christianity“, „Slavery by the book“ oder „Total War“ Part 1 und 2), das Logo sieht scheiße aus und das Cover ist von der Sorte, die man im Plattenladen unter Garantie übersieht. Dazu gibt es einen schicken farbigen Hochglanzinfozettel, der die Herren mit missglücktem Corpsepaint zeigt und textlich in etwa so informativ und interessant ist wie das Parteiprogramm der Partei der Bibeltreuen Christen. Mit einem Wort: SLAGMARK sind NICHTS, verkörpern NICHTS und klingen auch nach NICHTS, bzw. natürlich nach IMMORTAL. Aber wenn ich IMMORTAL hören will – was übrigens nicht der Fall ist – dann höre ich auch IMMORTAL und keine uninspirierte Kinderband, die kein Rückgrat, keinen Geschmack und außer halbwegs vorhandenem Können an den Instrumenten nichts zu bieten hat. Da beweist sich einmal wieder, wie wichtig es für Künstler ist, etwas von sich einzubringen, um damit etwas Bleibendes zu schaffen. Was ist das eigentlich für eine Zeit, in denen Bands wie die hier ungestraft solche plastikhaften, unsympathischen Alben veröffentlichen dürfen und sie dann auch noch mit „old school black metal“ bezeichnen? Manchmal wünscht man sich tatsächlich eine Art Inquisition für diese Szene.