Voltron - Kaventsmann

Review

Fast fünf Jahre haben die Berliner VOLTRON auf den Nachfolger ihres allseits gelobten ersten Longplayers „Beyond An Armoured Skin“ warten lassen. Dies ist unter anderem verschiedensten Besetzungswechseln geschuldet. Doch Eins sei vorab verraten, VOLTRON scheint sich gefunden zu haben und die Wartezeit hat sich mit der Veröffentlichung von „Kaventsmann“ gelohnt! VOLTRON präsentieren mit „Kaventsmann“ einen schweren, dreckigen und vor allem heftigen Brocken an Doomcore. 56 Minuten lang wird der Hörer in die Welt von VOLTRON entführt und diese besteht aus Staub, dröhnenden Gitarrenwänden, schweren Riffs und weiß durch ihre Vielseitigkeit sowie die verspielten und emotionalen Passagen zu überraschen.

Zu Anfang bohren sich VOLTRON mit ihrer tonnenschweren „13 Liter Bohrmaschine“ langsam und unaufhaltsam in den Gehörgang des Hörers und zeigen mit erhobenem Zeigefinger, wohin die aggressive, finstere Reise mit dem „Kaventsmann“ geht. Der raue, kehlige Gesang wirkt dabei genauso dreckig und böse wie der Sound der Gitarren. Bei dem darauffolgenden „Black To Back“ geht es trotz des sanften Anfangs metallischer zu und man erwischt sich selbst bei dem Versuch, die Zeilen mitzugrölen, welche in Max Cavalera schmeichelnder Art vorgetragen werden. Der „Studententoeter“ überrascht durch das gute Zusammenspiel zwischen ruhigen Passagen und doomigen Soundwänden, tapeziert mit heftigen Riffs. Während VOLTRON im groovigen „Pittiplatsch Anoraknarök“ mit schweren Riffs und dröhnender Doublebass überzeugt, wirkt das progressiv verspielte „Faster Than Nothing Still Can Be Slow“  fast schon stellenweise orientalisch. Im Kontrast dazu entführt das grandiose „Helmut Berger At Salzburg Airport“ den Hörer auf einen stimmungsvollen melancholischen und unverzerrten Ausflug. Mit  „Medic Help!“ wird die Schlagzahl wieder erhöht und man schnell aus seinen Tagträumen geweckt, ehe „Fuckoverforevertime (Fucktimeforeverover)“ mit seinem metallisch-doomigen Riffgewitter „Kaventsmann“  abrundet. VOLTRON packen es, trotz der verschiedensten Einflüsse und Stilmittel mit „Kaventsmann“ ein doomiges Gesamtwerk zu schaffen, welches keine Sekunde Langeweile aufkommen lässt.

Mit „Kaventsmann“  haben VOLTRON eine Platte herausgebracht die von Anfang bis Ende, von Kopf bis Fuß, von Maul bis Heckflosse überzeugt. Die stets dreckig-drückende Produktion, das gelungene Artwork und die Präsentation („Kaventsmann“ kommt im händisch bedruckten Metalcase) unterstreichen die Hingabe der fünf Berliner, mit welcher sie uns den schweren Brocken „Kaventsmann“ vor die Füße werfen. In diesem Sinne: „VOLTRON are back and they told you so.“

01.11.2012

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1 Kommentar zu Voltron - Kaventsmann

  1. micha sagt:

    gastautor?
    habt ihr euch das review selbst geschrieben? 😀