De Mortem Et Diabolum
Black Metal im Advent
Konzertbericht
Ganz Deutschland ist von Kälte und Dunkelheit betroffen. Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Black Metallern bevölkerter Ort ist noch kälter, noch dunkler. Während in den meisten Wohnungen Berlins gleichzeitig zwei Kerzen am Adventskranz flackern, wird das kleine ORWOhaus im Osten der Stadt von einer Flut aus leichenblassen Gestalten überschwemmt. In guter Tradition findet an diesem Wochenende nämlich das De Mortem Et Diabolum statt. Dass mit der Überschwemmung stimmt übrigens wirklich. Immerhin ist das Underground-Festival bis auf den letzten Platz ausverkauft.
Wir finden uns bereits am Donnerstagabend vor der Halle ein und verfolgen die letzten Aufbauarbeiten, die darin enden, dass wir in ganz kleiner, dafür aber extrem gemütlicher Runde noch ein Erfrischungsgetränk genießen. Die Vorfreude teilen wir gerne mit den Veranstaltern, die sich trotz ausverkaufter Bude sicher sind, dass alle Besucher:innen ausreichend Bier, Essen und Black Metal serviert bekommen.
Familienbande beim De Mortem Et Diabolum
Der Freitag startet damit, dass wir von infernalischem Lärm geweckt werden und senkrecht stehend, aus dem Bett fallen. Im ORWOhaus befinden sich nämlich auch Bandräume und ein, er muss geistig verwirrt gewesen sein, Nachwuchsdrummer fängt nachts um 5 Uhr damit an, sein Kit zu malträtieren. Bei geöffneten Fenstern, wohlgemerkt. Nach diesem Schock muss eine Katzenwäsche reichen und wir begeben uns den kurzen Weg von unserem Van zum Hintereingang der Venue. Während Vivien dem Merch-Stand den letzten Anstrich verpasst, zapfen Denny und Paul das erste Fass an der „kleinen Bar“ an. Die Veranstalter Mareike, André, Jan, Niclas und André ziehen gerade noch die letzten Stellschrauben nach, dann werden die Tore geöffnet. Sofort steigt ein wohliges, ein warmes Gefühl in uns auf. Und das, obwohl das Gin-Tasting noch aussteht.
Immerhin gleicht das De Mortem Et Diabolum einer Art Familienfeier im nahezu perfekten Rahmen. Das Herzblut und die Liebe zum Detail sind omnipräsent spürbar, wenn Maria und Rebecca an der Garderobe Jacken und Mäntel mit einem Lächeln entgegennehmen und sich trotz einer langen Schlange Zeit für einen kurzen Plausch mit den Gästen nehmen. An der Essensausgabe gibt es selbstgemachtes, dieses Mal übrigens auch überragende Gemüsepuffer (oder wie der bayrische Teil der Redaktion sagen würde: „Reiberdatschi“).
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