“Of Momentous Endless Night“ heißt der neue Langspieler der Black Metaller RINGARË. Das Album mit dem klangvollen Namen soll Geschichten über vergangene Kämpfe, düstere Rituale und satanische Beschwörungen erzählen, die nicht von dieser Welt sind und weder zur Vergangenheit, noch zur Gegenwart oder Zukunft gehören. Klingt mysteriös!
“Of Momentous Endless Night“ bleibt Mittelmaß
RINGARË finden genretypisch Geschmack an langen Songs und haben nur vier Tracks auf “Of Momentous Endless Night“ dabei, drei davon mit über zehn Minuten Länge. “Usurping Dark Magicks“ eröffnet das Album mit einem Gewittereinspieler und geht dann in treibende Gitarren- und Drumrhythmen über, bevor die ersten Keyboardmelodien einsetzen.
Die Kombination aus rollenden Drums und mystischen Keyboardmelodien ziehen sich durch das ganze Album und sind offensichtlich die Lieblingsstilmittel von RINGARË. Aufhorchen lassen auch die Einsätze von Klargesang, die immer wieder eingestreut werden und zum Beispiel den Song “Shadow Coronation“ eröffnen.
RINGARË fehlt noch das besondere Etwas
Grundsätzlich passen die von RINGARË benutzten Elemente gut zusammen, wer allerdings auf der Suche nach etwas völlig Neuem ist, wird hier vermutlich nicht fündig. Mit nur vier Tracks, die einander klanglich recht ähnlich sind und die Einflüsse von Genregrößen wie DIMMU BORGIR klar erkennen lassen, ist “Of Momentous Endless Night“ ein solides, aber in keiner Hinsicht besonders auffälliges Album.
„Grundsätzlich passen die von RINGARË benutzten Elemente gut zusammen, wer allerdings auf der Suche nach etwas völlig Neuem ist, wird hier vermutlich nicht fündig.“
Wenn es danach ginge, dürften mindestens 85% aller Alben, die hier rezensiert werden, nicht die hohen Wertungen erhalten, die sie letztlich erhalten. Man kann ein Album ja nicht gut, mäßig, schlecht oder wie auch immer finden, aber wozu diese lieblosen Standardphrasen? In meinen Augen ist das schlechter Stil, weil man nicht die passenden Worte gefunden hat (oder schlicht zu bequem dafür war, diese finden zu wollen), mit denen man das Missfallen besser hätte paraphrasieren können. Die wenigsten Bands und Projekte erfinden mit ihrer Kunst das Rad neu, aber wenn das ernsthaft der Maßstab sein soll, dann kann man den Laden auch dicht machen und sich wieder unter seinen Stein begeben.
Ich lese da persönlich nicht heraus, dass der Reviewer die fehlende Innovationskraft, bei der Wertung negativ einfließen ließ. Kann sein, muss aber nicht. Die Aussage selbst ist legitim, denn so weiss man als poetentieller Hörer genau, dass man hier keine Innovationen erwarten darf, was einige ja >hüstel< auch als positiv ansehen dürften.
Ich würde der Aussage "Grundsätzlich passen die von RINGARË benutzten Elemente gut zusammen" zustimmen, finde aber, dass Ringarë mit ihrer Musik tlws. noch etwas überfordert daherkommen. Die Drumms, na ja, klingt mir zu künstlich und nicht wirklich auf der Höhe und das Klangbild wirkt tlws. überladen. Weniger wäre mehr gewesen. Aber das Potential ist erkennbar und die Melodien sind auch ganz fein. Jetzt muss die Band noch weiter reifen und das so hoffe ich, in die richtige Richtung. Mehr Bombast, im Sinne der Borgir, wäre jedenfalls absolut ätzend. Lieber als Vorbild an Summoning orientieren, davon hat man sich sicher auch beeinflussen lassen.
Innovation ist zu begrüßen, wenn sie nicht bemüht klingt, bzw. kompetent dargeboten wird. Manchmal ist solides Handwerk vorzuziehen, was im Endergebnis nicht schlechter sein muss. Innovation ist nicht das einzige, was Kunst ausmacht, sonst würde es ziemlich wenig Kunst geben.
„…wer allerdings auf der Suche nach etwas völlig Neuem ist, wird hier vermutlich nicht fündig.“ Die Rechtfertigung bei metal.de einem Album aus Prinzip 2-3 Punkte abzuziehen weil es „altbacken“ klingt. Sagt mal, kann ich bei euch einsteigen und nur Musik bewerten die mir aus Prinzip nicht gefällt (also alles in Richtung Metalcore/Deathcore) ? Ich verspreche, dass wird genauso aussagekräftig viele andere eurer Reviews. Ehrenwort. 😀