Pain
I Am Tour 2023
Konzertbericht
Mit 33 Standorten hat sich Mastermind Peter Tägtgren im Rahmen seiner aktuellen I Am Tour einiges vorgenommen. Inzwischen hat das schwedische Ensemble gemeinsam mit ELEINE und ENSIFERUM den größten Teil des europäischen Raumes abgegrast und wird zum Tourende hin in der Frankfurter Batschkapp vorstellig. An diesem verregneten Mittwochabend machen sich glücklicherweise keine Abnutzungserscheinungen bei den Protagonisten bemerkbar. Kleiner Wermutstropfen ist an diesem Abend die für viele ziemlich überraschende, deutliche Vorverlegung der Spielzeiten, sodass auch unsereins den Auftritt des Openers RYUJIN auf der Autobahn verbringen muss.
Galerie mit 26 Bildern: Eleine - I Am Tour 2023 in FrankfurtSchon gar nicht beim Opener ELEINE, die mit ihrem druckvollen symphonischen Power Metal wohl die Überraschung für alle sind. Nun, offensichtlich doch nicht für alle, denn im Hintergrund ist bereits vor der Show von augenscheinlich Eingeweihten Getuschel zu hören, dass das Quartett aus Landskrona in jedem Fall sehenswert sei. In der Tat muss hier auch jemand anerkennend den Hut zücken, der sonst mit female-fronted Metal dieser Spielart nicht allzu viel anfangen kann.
Starker Power Metal und etwas Kirmes
Von Beginn an sitzt hier jeder Akkord. Frontfrau Madeleine Liljestam und Gitarrist Rikard Ekberg, der sich im Laufe der Show als, nicht despektierlich gemeint, als Pausenclown herausstellt, lassen unbändige Energie ins Publikum übergreifen, die Soli sitzen und auch die Songarrangements sind allesamt spannend. Lediglich das Aufteilen der anwesenden Fans in zwei grölende Lager beim abschließenden „Death Incarnate“ wirkt in Kombination mit dem aufgedrehten Ekberg ein wenig Kirmes-like, was die ansonsten herausragende Show eigentlich nicht verdient hat.
Setlist:
01. Enemies
02. Never Forget
03. We Are Legion
04. War Das Alles
05. Blood In Their Eyes
06. Ava Of Death
07. We Shall Remain
08. Death Incarnate
Entgegen ihrer bisherigen Tour-Setlist beginnen ENSIFERUM ihre Show mit dem Titeltrack des 09er-Albums „From Afar“ – ein schneller, melodischer Song, der alle Trademarks der Finnen vereint. Und zwar leider auch jenes, mit welchem die Mannen um Frontmann Petri Lindroos schon häufiger zu kämpfen hatten: Dem Sound. Flinke Hooks, einen nicht zu verachtenden Keyboardteppich und dann will auch noch so ziemlich jeder irgendwie mitsingen, sodass die Tracks im Live-Gewand manchmal etwas übersteuert wirken. Das kriegen ENSIFERUM und ihr Tontechniker aber im weiteren Verlauf besser in den Griff und bei „In My Sword I Trust“, dem wohl typischsten Stück vom eher durchschnittlichen „Unsung Heroes“, darf die Menge ekstatisch mitgrölen.
Paradesänger am Keyboard
Eine absolute Bereicherung sind die Klargesänge von Keyboarder Pekka Montin, der etwa bei „Run From The Crushing Tide“ einigen klassischen Heavy-Metal-Sängern die Hosen ausziehen dürfte. Zusätzlich hauen ENSIFERUM mit „Twilight Tavern“, bei dem die Musiker ausgelassen über die Bühne hopsen, oder „Lai Lai Hei“, das in einem langen Wechselchor mit dem Publikum mündet, auch einige Gassenhauer aus der eigenen Diskographie heraus, sodass am Ende eine runde Show dabei herauskommt.
Setlist:
01. From Afar
02. Andromeda
03. In My Sword I Trust
04. Run From The Crushing Tide
05. For Sirens
06. Twilight Tavern
07. Heathen Horde
08. One Man Army
09. Lai Lai Hei
10. Two Of Spades
Als gegen 21.30 Uhr Maskottchen „Painhead“ über die hinter der Bühne liegende Leinwand flimmert und anschließend Tägtgren mit seinen Live-Musikern in blaues Licht gehüllt auftauchen, beginnen PAIN ihr Set mit „Let Me Out“ aus dem vorletzten Album „You Only Live Twice“. Der 53-jährige Schwede bleibt eine besondere Erscheinung im Metalgeschäft – auch qualitativ. Seine Screams sind auch an diesem Abend markerschüttert und die Arrangements tragen unverkennbar seine Handschrift. Natürlich agiert er an dieser Stelle deutlich eingängiger als mit der zweiten Hauptband HYPOCRISY und reiht somit Hit an Hit. Bei „Call Me“ ist Gastsänger Joakim Brodén (SABATON) natürlich nicht physisch am Start, sondern streut seinen Part ebenfalls aus der Leinwand ein.
Trotz Routine sprühen die Funken
Auch das zwischenzeitlich von Zuschauern lautstark geforderte „Suicide Machine“ bleiben PAIN der Menge nicht schuldig. Danach folgt mit „Coming Home“ und dem bluesigen „Have A Drink On Me“ ein akustikgesteuertes Duo, bei dem Tägtgren & Co. auch emotional die richtigen Töne treffen. Und das, auch wenn er die zuvor aufgrund seiner Nachfrage „if you like Blues Music“ johlenden Zuschauer mit „then fuck you“ abstraft und dafür einige Lacher erntet. Unterm Strich liefern PAIN einen routinierten Auftritt ab. Wie soll das nach über zwei Dutzend Shows am Stück auch anders sein? Dennoch springt der Funke über.
Setlist:
01. Let Me Out
02. End Of The Line
03. Nailed To The Ground
04. The Great Pretender
05. Call Me
06. Revolution
07. Zombie Slam
08. Suicide Machine
09. Monkey Business
10. Coming Home
11. Have A Drink On Me
12. Same Old Song
13. It’s Only Them
14. Bye/Die
15. Gimme Shelter
16. Party In My Head
17. On And On
18. I’m Going In
19. Shut Your Mouth
Texte: Patrick Olbrich
Fotos: Thomas Von Schaewen
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