Die Beständigkeit mit der THIS OR THE APOCALYPSE arbeiten, zeigt sich auch bei „Dead Years“, der mittlerweile dritte Platte der Amis auf Lifeforce. Alle zwei Jahre (08/10/12) kommt eine neue Scheibe mit der gleichen Anzahl an Songs (10) und einer ähnlichen Spielzeit (immer um die 43 Minuten). Man könnte fast von einer gut getakteten, gut geölten Maschine sprechen, die mit dem letzten Output „Haunt What’s Left“ bereits ein erstaunlich hohes Level erreicht hat.
Grundsätzlich kann „Dead Years“ das Niveau halten. Die Band führt Melodie und Aggressivität, vertrackte Breakdowns und anspruchsvolle Leads so gekonnt zusammen wie kaum eine andere Truppe im Metalcore-Biz. Trotz der teilweise komplexen Arrangements klingt jeder Song meist wie aus einem Guss und man hört, dass sie ihr Handwerk verstehen. Soweit ist eigentlich alles wie gehabt. An der Gesangsfront hat sich da schon mehr getan: Cleanen Passagen wird deutlich mehr Raum zugestanden. Um ein vielfaches poppiger gehalten, sind diese ein zweischneidiges Schwert. Bei „In Wolves“ oder „Gaunt And Fierce“ zum Beispiel passen die Melodiebögen recht gut in den Gesamtkontext, während sie bei „You Own No One But You“ fast wie ein Fremdkörper wirken und zu allem übel auch noch unangenehme Assoziationen mit Emo-Core Kapellen wie THE USED oder PANIC! AT THE DISCO hervorrufen. Zwar gehen THIS OR THE APOCALYPSE mit der Dosierung sehr vorsichtig um, aber da wird stellenweise etwas über das Ziel hinausgeschossen.
Das ist natürlich eine Frage des Geschmacks und drückt die Wertung nur wenig nach unten. Vielmehr fällt ins Gewicht, dass bei jedem Hördurchgang zwei, drei Songs unter dem Hit-Radar hindurchfliegen und keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Ansonsten ist “Dead Years“ ein Album, welches kaum einen Genre-Fan enttäuschen wird.
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