So ein vervögelter Bockmist. Da hat man seit Jahren die Propheten im eigenen Land und trotzdem konzentriert sich alles auf Lebenszeichen von britischen Totengräbern, italienischen Eunuchenkapellen und glatzköpfigen Kreischhälsen. Dabei wird feinster Edelstahl klassischer Prägung auch im Land mit den vielen Arbeitslosen geschmiedet. PARAGON gehören trotz guter Platten, euphorischer Kritiken und umjubelten Auftritten auf praktisch allen relevanten Festivals immer noch zu den Gruppen, welche eher der Die-hard-Fraktion bekannt sind. Und genau für die gibt es jetzt wieder Hymnen am laufenden Band. Nach einem kurzen Intro zieht ’Impaler’ ein Riffgewitter hoch, das beim anschließenden ’Assassins’ mit angezogener Geschwindigkeit und machtvollen Chören übers Land getrieben wird. Bei ’Traitor’ geht es melodiöser zur Sache, bevor mit dem epischen ’Masters Of The Sea’ eine kleine Überraschung ansteht. Der Titeltrack ist dann wieder ein prolliges Vergnügen vor dem Herrn. „Revenge, revenge“, schallt es und weil noch Songs mit Titeln der Marke ’The Battle Rages On’ oder ’The Art Of War’ folgen, dürfte die thematische Marschrichtung ziemlich klar sein. Gegen die „paragonisierte“ Version des Manowar-Klassikers ’The Gods Made Heavy Metal’ ist eigentlich auch nichts einzuwenden, weshalb man von einer rundum gelungenen Scheibe sprechen kann. Positiv fällt bei „Revenge“ auch der raue Gesang auf. Zwar liefert Andreas Babuschkin keine absolute Überleistung ab, allerdings vermag er seiner Stimme einige nette Facetten zu entlocken. So erinnert diese an Chris Boltendahl, lässt jedoch gleichzeitig die eine oder andere leichte Ozzy-Parallele zu. Selbst Messiah Marcolin scheint manchmal Pate gestanden zu haben. Weitere Referenzen in Bezug auf PARAGON sind natürlich die üblichen Verdächtigen (Manowar, Judas Priest). Die glasklare Kaufempfehlung wird durch Piet Sielcks erstklassiges Soundgewand sowie eine limitierte Live-DVD vom Sweden Rock unterstrichen.
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