Soma – war das nicht diese Wohlfühl-Droge in Aldous Huxleys „Schöner neuer Welt“? Zumindest sollten sich die Jungs von SOMA SOUL TRANSFUSION öfter mal einen chemischen Stimmungsaufheller gönnen, denn irgendwas scheint die Schweden doch mittelschwer deprimiert zu haben. 4 Songs werden auf „Albedo Adaptation“ eine halbe Stunde lang schwermütig runtergegroovt und dazu klebt man sich gleich noch ein „Parental Advisory Depressive Lyrics“-Schildchen auf die Verpackung des Rundlings. Da wäre ja auch nichts gegen einzuwenden, wenn nicht der einzige Satz zur Musik auf dem mitgeschickten A5-Zettel betonen würde, dass man den Anspruch habe, sämtliche Emotionen rund um Leben, Tod, Liebe und Hass zu vertonen. Man darf doch bezweifeln, ob selbiges mit einer qualitativ äußerst durchschnittlichen Mischung aus Harmful, Deftones und lahmarschigen Tool ohne weiteres möglich ist. Nichts gegen die ruhigeren Momente von „Lateralus“, aber dazu gab es als Kontrast halt auch immer die explosiven Ausbrüche, emotionale Eruptionen und Tempowechsel, die auf „Albedo Adaptation“ praktisch komplett fehlen. Gesang, Gitarrenarbeit und Co. sind auf Dauer einfach einen Tick zu langatmig, um wirklich begeistern zu können. Doch obwohl dem Alternative-Geplänkel die zwingenden Spannungsbögen abgehen, darf man als Freund der oben genannten Bands ein Ohr riskieren, schließlich handelt es sich hier um das erste Lebenszeichen von einer Band, die das Teil in Eigenregie auf die Beine gestellt hat. Daher bleibt abzuwarten, wie sich ein Besuch beim Seelendoktor oder verstärkte Stimmungsschwankungen auf die nächsten Kompositionen auswirken werden.
Kommentare
Sag Deine Meinung!