Seit ihrer Gründung vor mittlerweile 25 Jahren, haben sich WATAIN stetig einen Platz als Institution an der Spitze des Black Metal erkämpft. Vor allem ihre ritualistischen Live-Shows mit viel Feuer und Blut sorgten schnell für reges Aufsehen und umgedrehte Mägen. Verwesende Tierkadaver und ranziges Blut auf der Bühne sind eben nichts für empfindliche Nasen und Gemüter in den ersten Reihen. Diesbezüglich haben die Teufelsanbeter aus Uppsala zwar in den letzten Jahren ein wenig runtergefahren (wahrscheinlich aufgrund diverser Probleme mit dem ein oder anderen Veranstalter), sind aber live immer noch eine besonders intensive Erfahrung.
Das wollen die Schweden nun mit ihrem ersten Live-Album seit 11 Jahren eindrucksvoll untermauern und gleichzeitig 25 Jahre Bandgeschichte zelebrieren. Mitgeschnitten in 2022 auf der gemeinsamen Tour mit ABBATH, TRIBULATION und BÖLZER, soll „Die In Fire – Live In Hell“ das wahnsinnige Bühnen-Inferno auf euren Plattenteller bringen und den Gehörnten tanzen lassen.
WATAIN – Live-Inferno im Pesthauch der Hölle
Mit dem Opener „Ecstasies In Night Infinite “ lassen es die Satansbraten auch direkt richtig krachen und der Song klingt in der Live-Version sogar noch rabiater als auf dem aktuellen Studio-Album „The Agony And Ecstasy Of Watain“. Hier weht einem der Pesthauch der Hölle bereits mit voller Kraft entgegen. Mit „Black Salvation“ gibt es anschließend sogar eine Rarität des frühen Band-Klassikers „Casus Luciferi“. „The Howling“ entführt aus der Vergangenheit wieder in das Hier und Jetzt und kann neben dieser alten Perle eindrucksvoll bestehen. Allgemein machen sich die neueren Songs sehr gut zwischen alten Gassenhauern wie „Reaping Death“ und „Devil’s Blood“.
Und wo wir gerade bei alten Gassenhauern sind: Auch dieses Mal gibt es wie auch schon auf dem ersten Live-Album „Opus Diaboli“ eine Cover-Version der legendären BATHORY. Wurde dem großen Quorthon damals noch mit der Hymne „A Fine Day To Die“ gehuldigt, wird dieses mal eine besonders garstige Version von „The Return Of Darkness And Evil“ ins Auditorium gefeuert.
„Live In Fire – Die In Hell“ – 25 Jahre Bandgeschichte werden gebührend zelebriert
Zum Abschluss darf dann natürlich noch die eigene Hymne „Malfeitor“ nicht fehlen. Was vollständig fehlt, sind leider Songs des hervorragenden „Sworn To The Dark“. Da der Backkatalog der Schweden aber mittlerweile gut gewachsen ist und auch die neuen Songs ihre Aufmerksamkeit bekommen sollen, ist dieser Schritt auch wiederum nachvollziehbar. Eine Setlist kann nun mal leider nicht alles umfassen und sonst werden Songs dieses Albums ja auch regelmäßig gespielt, weshalb sie vielleicht auch gerade deshalb dieses Mal weniger berücksichtigt wurden. Ein bis zwei Songs mehr hätten allerdings vielleicht doch ruhig noch drin sein können.
Beim Sound und der allgemeinen Performance kann auch nicht gemeckert werden. Der Klang drückt voll und gleichzeitig räudig und die Band spielt mit dem gleichen Feuer wie eh und je. Hört man „Opus Diaboli“ im Vergleich, merkt man direkt, dass WATAIN auch 11 Jahre später immer noch genau so für ihre Sache brennen wie damals. Bildmaterial gibt es dieses Mal allerdings leider nicht. Dieses muss beim Hören im Kopf entstehen, was etwas schade ist. Aufgrund zahlreicher umsonst abrufbarer Live-Mitschnitte auf YouTube, ist dieser Schritt mit Blick auf die Produktionskosten aber auch verständlich. 25 Jahre Bandgeschichte werden hier also gebührend zelebriert und die schwarze Flamme lodert immer noch mit ungebrochener Kraft.
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