Ja, es gibt sie noch, die legendären US-Hardrocker DOKKEN. Anno 1978 von Sänger Don Dokken gegründet, blickt die Band auf eine dynamische Vergangenheit zurück: Zahlreiche Besetzungswechsel, Trennungen und Reunions pflasterten den Weg der Band. 2012 erschien das letzte Studioalbum „Broken Bones“, das hinter den Erwartungen zurückblieb. Satte elf Jahre später gibt es wieder neues Songmaterial der Band, die in den 80er-Jahren mit Alben wie „Under Lock And Key“ oder „Back For The Attack“ zu den populärsten ihrer Zunft zählte. Die neue Langrille hört auf den Titel „Heaven Comes Down“ und beinhaltet zehn Tracks, darunter die Single-Auskopplungen „Fugitive“ und „Gypsy“.
DOKKEN sind in die Jahre gekommen, aber …
… das merkt man ihrem neuen Werk nicht wirklich an, im Gegenteil: „Heaven Comes Down“ ist bereits das 13. Studioalbum, das den charakteristischen DOKKEN-Sound widerspiegelt. Don Dokken himself feierte im Juni seinen 70. Geburtstag, doch an den wohlverdienten Ruhestand scheint er glücklicherweise noch nicht zu denken.
So bietet „Heaven Comes Down“ das, was die Band seit jeher auszeichnet: Schnörkellosen melodischen Gitarren-Rock. Herausragende Gitarristen hatte die Band ja schon immer zu bieten (George Lynch, John Norum, Reb Beach). Seit 2003 kümmert sich Jon Levin (ex-DORO) um die Klampfe, und das mit Erfolg: Sein technisch anspruchsvolles, punktgenaues und ungeschliffen wirkendes Gitarrenspiel – besonders die Soli – lässt sich als eines der überragenden musikalischen Elemente DOKKENs charakterisieren.
Die Lyrics sind etwas nachdenklicher geworden (Altersweisheit?) und beschäftigen sich mit der aktuellen Weltlage, um die es ja schon mal besser bestellt war. Der erste Appetizer „Fugitive“ erschien im August und setzte mit seiner Eingängigkeit und der exzellenten Gitarrenarbeit ein erstes Ausrufezeichen, auch wenn der Track ein wenig an AEROSMITH erinnert. Im September folgte „Gypsy“, ebenfalls eine flotte Nummer mit griffigem Chorus und einem eindrucksvollen Solo.
Anspielen sollte man auch die Ballade „I’ll Never Give Up“ und das sehr gitarrenlastige „Over The Mountain“, das richtig Spaß macht. Das sentimentale „I Remember“ spielt mit Erinnerungen an die Vergangenheit.
„Santa Fe“ – dort wurde „Heaven Comes Down“ aufgenommen – verkörpert mit akustischen Gitarren und Lagerfeueratmosphäre einen gelungenen Rausschmeißer eines gelungenen Albums. Auch die hier nicht angesprochenen Tracks fallen qualitativ nicht hinten runter, sondern reihen sich in den Flow der Platte ein.
Ein starkes Comeback-Album
Kein moderner Schnickschnack, kein Kokettieren mit jüngeren, progressiv ausgerichteten Kombos – schlicht und einfach DOKKEN, und das vielleicht besser denn je. Auch die Produktion von Bill Palmer und Don Dokken ist einwandfrei. Nach diesem starken Comeback-Album steht zu erwarten, dass wir uns noch auf das eine oder andere Zückerchen der Band freuen dürfen.
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