Die Legende NAPALM DEATH meldet sich mit einem dicken Faustschlag zurück und lässt wieder einmal gehörig den Knüppel aus dem Sack! „The Code Is Red…Long Live The Code“ ist der Name des neuen Geniestreiches der Grind Urväter um Grunzmaschine Mark „Barney“ Greenway.
Bereits der vorpreschende Opener „Silence Is Deafening“ macht gleich unmissverständlich klar, dass die selbsternannten Feinde des Musik-Business mit diesem Album keine Gefangenen machen wollen. Schädelspaltende Gitarrenriffs, aggressives Gegrunze und variables Drumming bis hin zu kurzen Blast-Parts machen alleine schon diesen Uptempo-Hammer zum wahren Genuss für jeden Hardcore-Mosher. Gegen Ende des Songs wird auf einmal das Tempo herausgenommen, und feinste Doom-Riffs ertönen. Ja, richtig gelesen… Doom-Riffs, der helle Wahnsinn! Alleine schon mit diesem Song haben NAPALM DEATH auf ganzer Linie gewonnen. Aber es kommt noch mehr.
Der zweite Titel „Right You Are“ ist ein Grind Gourmet Häppchen der ganz besonderen, englischen Güteklasse, mit einer epischen Länge von ganzen 52 Sekunden. Kurz, prägnant, schnell und effektiv. Die komplette CD zeigt NAPALM DEATH sehr variabel, von midtempo über uptempo bis hin zu extremen Knüppelparts ist wirklich alles vertreten.
Die beiden letzten Stücke „Morale“ und „Our Pain Is Their Power“ sind sehr aussergewöhnlich, zeigen sie doch, dass die Band es auch durchaus schafft, richtige Doom Metal Songs zu schreiben. Es ist wirklich unglaublich, welche Intensität NAPALM DEATH hier hervorbringen. Wahrhaft psychotischer Lärm auf höchstem Niveau, mit Gänsehaut-Garantie. Ansonsten zeigt die Band ihre gewohnten und von den Fans liebgewonnenen Trademarks, eine perfekte Symbiose aus schnellem Stakkato-Riffing und Blasts sowie groovigen Mosh Parts.
Für den Gesang konnten zusätzlich noch illustre Gäste verpflichtet werden. So verfeinern Jamey Jasta von HATEBREED die Songs „Instruments Of Persuasion“ und „Sold Short“, der legendäre Jello Biafra von den DEAD KENNEDYS / LARD gibt seinen Keifgesang in „The Great And The Good“ zum Besten und CARCASS‘ Jeff Walker (!) meldet sich in „Pledge Yourself To You“ sehr stark in der Metalwelt zurück. Dieser Song ist ein wahrhafter Hassbrocken vor dem Herrn.
Die Produktion braucht sich hinter der perfekten Musik nicht verstecken und darf einfach nur als Killer bezeichnet werden. Alle Instrumente sind bestens zu vernehmen, der Sound knallt ohne Ende. Die Engländer zeigen gekonnt dem Nachwuchs, was eine Harke ist! Letztendlich bleibt für mich nur eines festzustellen:
Es gibt nur eine Sache, die noch geiler ist, nämlich ein Live-Konzert mit NAPALM DEATH! Ich verneige mich ehrfurchtsvoll!
Hallo? Wo ist die Abwechslung? Seit drei Alben stagnieren ND jetzt mittlerweile schon. Irgendwie läuft so ziemlich jeder Song erst auf Punk-Polkarhythmus und dann auf Blastbeats hinaus. Verdammt langweilig. Barneys verzerrtes Gebrüll nervt zumindest mich nach dem zweiten Song. Sehr, sehr schade, die Zeiten, in denen ND noch brutale und eingängige Songs schrieben (z.B. \\\"Death by Manipulation\\\", \\\"Fear , Emptiness, Despair\\\") scheinen vorbei zu sein, man versucht mit jedem Song, neue Aggressivitätsrekorde brechen zu wollen. Wer den absoluten Hass in sich spürt, kann gerne zugreifen, ich hör mir dann doch lieber die alten und, wie ich finde, songwriterisch intelligenteren Songs an… als alter ND-Fan bin ich jetzt seit drei Alben immer wieder enttäuscht worden. Ich gebe ND hiermit für mich auf. RIP.
Killer. Von Langeweile merke ich nun wirklich gar nichts…man hat ja überhaupt keine Zeit!! Was für ein Brett. Da wo früher die Briten etwas schläfrig wirkten, knallen sie jetzt nur so vor Energie um sich! Ich fand schon "Order Of The Leech" hammergeil und jetzt wieder so ein Meisterstück! Und vorallem: man kopiert sich nicht selbst und behält dabei die bandtypischen Einflüsse bei. Das kann ja nun nicht jede Band von sich behaupten (gerade im Bereich Grindcore).
Die Jungs sind aus meiner Sicht gerade auf dem Gipfel ihrer Schaffenskraft…möge diese noch lange anhalten!!!
Dieses album klingt exakt nach NAPALM DEATH, wie sie in der heutigen Besetzung zu klingen haben. Die experimentelle Phase ist vorbei und das ist auch gut so. Es gibt das, was diese Band ausmacht. Grindcore, Blast Beats und D-Beats. Wem das zu langweilig ist, der soll weiter seine Pussy-Musik hören gehen..Dieses Album killt!