War Curse - Confession

Review

Soundcheck Oktober 23# 15

Beim zweiten Album der US-Amerikaner „Eradication“ aus dem Jahr 2019 stand auch in der metal.de-Review durch Kollege Rothe unter anderem Sänger Blaine Gordon im Fokus der Diskussionen. Dieser ersetzte seinen Vorgänger zu einer Zeit, als die Songs bereits fertig geschrieben waren und er eben nur noch in die bereits geputzten Schuhe steigen musste. Inzwischen soll sich sein Einfluss auf WAR CURSE merklich erhöht haben. Letztendlich sogar so weit, dass „Confession“ so etwas wie das schwarze Album der Truppe sein soll, die sich somit musikalisch gewissermaßen am Scheideweg sieht.

„Confession“ mit einer Band am Scheideweg?

Gänzlich falsch scheint diese Einschätzung auch nicht zu sein, denn die ersten Töne des dritten Albums der Band aus Ohio machen einen erkennbar weniger thrashigen Eindruck. Refrainlastige Stücke wie „The Nothing (That Is Me)“ oder „Power Of The Powerless“ sind eingebettet in schwere Midtempo-Panzer, die allerdings die Einflüsse aus der Bay-Area ziemlich verblassen lassen. Austoben kann sich das Gitarrenduo aus Joshua Murphy und Justin Roth dann in den vielen melodischen Soli, die einerseits größtenteils ansprechend sind und auf der anderen Seite ein wenig über die sonstige Reißbrettstruktur hinwegtrösten.

Leider zeigt sich nämlich die Eindimensionalität mit der Gordon am Mikrophon agiert, nun auch auf der instrumentalen Seite. Diese gibt auf „Confession“ zehn Stücke zum Besten, die sich allesamt unheimlich ähnlich sind und spätestens nach dem dritten Groover in gemäßigtem Tempo niemanden mehr bei der Stange halten kann. So wirken die Songs unterm Strich ziemlich farb- und lieblos heruntergeschrieben, wenn gleich es an deren solider Umsetzung nichts auszusetzen gibt. Messerscharfe Riffs und ein Mindestmaß an Abwechslung vermisst der Hörer hingegen über die komplette Albumlänge.

Banalisierung des eigenen Sounds

Dass sich WAR CURSE mit ihrem dritten Album „Confession“ ganz offensichtlich verändern wollten, ist angekommen. Ob man sich allerdings mit der weiteren Banalisierung des eigenen Sounds hier einen großen Gefallen getan hat, darf durchaus in Frage gestellt werden. Das Quintett tut mit diesem Album niemandem weh und wirft aus handwerklicher Sicht wenige Kontroversen auf. Im Gegenzug gibt es aber auch schon mehr als genug Stangenware.

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10.10.2023

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