The Bones - Monkeys With Guns

Review

Galerie mit 21 Bildern: The Bones - Germany Tour 2020 in Frankfurt

Fünf lange Jahre haben wir gewartet – und es hat sich gelohnt. Nach „Screwed, Blued & Tattooed“ (2000), „Bigger Than Jesus“ (2002), „Straight Flush Ghetto“ (2004) und „Burnout Boulevard“ (2007) folgt nun die neue Scheibe „Monkeys With Guns“, vollgepackt mit Party, Bier und Rock n´ Roll. Die Durststrecke wurde zwar mit der Live-DVD „Berlin Burnout“, die 2010 erschien, etwas erleichtert, doch ist das Gefühl wieder neues Material in den Händen zu halten einfach ein ganz anderes.

Das Knacken eines alten Kassettentapes, Playtaste gedrückt, und los geht´s mit „Bones City Rollers“, das einen erst einmal eher gemütlich abholt, bevor mit „Shooting Blanks“ der Punk mit ins Auto steigt und ordentlich auf´s Gaspedal getreten wird. Laut, rotzig und vom selben Kerbholz sind auch „State Of Rock ‚N‘ Roll“, „The Hooligan Bop“ und der Bonustrack „I Feel Like Shit“, den es leider nur auf der Limited Edition zu hören gibt. Doch die Fahrt hat viele Kurven und mit wechselnden Mitfahrern heizt das THE BONES-Geschoss kreuz und quer durch die Landschaft des Rock n´Roll, womit für jeden etwas dabei sein dürfte: Wer es lieber oldschool-hymnisch mag, ist wahrscheinlich mit „Concrete Cowboys“ und „Smile Of The Cobra“ am Besten beraten, für die Streetpunker ist mit „Cemetery Sue“ und „This Hound Dog Rocks“ gesorgt und wer eher aus der TURBONEGRO-Ecke kommt, sollte mit „One Louder“, „Stich Me Up“ – ebenfalls nur auf der Limited Edition – und „Mr. Bartender“ bedient sein. Richtig groovig wird es außerdem mit „Die Like A Man“, absoluter Tanzbeinantrieb mit eingängigem Refrain, Mitsingen nach der Hälfte des Songs ist garantiert. Auch ansonsten erfüllen sich alle Erwartungen an einen THE BONES-Sound, alles zeigt nach vorn und es wird eine gute Mischung aus Street, Royal, Surf, Punk und Rock n´ Roll angeboten. Über die handwerklichen Qualitäten, was Gesang und Instrumente betrifft, braucht man sich bei den BONES eigentlich nicht mehr zu unterhalten, die Jungs machen ihre Sache gut und mit Herz – und das hört man. Als Parameter wird hier oft MOTÖRHEAD genannt, doch genauso gut können auch THE GENERATORS oder THE ROYAL REPUBLIC angesprochen werden.

Fazit: Rundum authentisch, viele Songs fühlen sich so vertraut an, dass man glaubt sofort mitsingen zu können. Allerdings klingt die Scheibe trotz aller Vielseitigkeit, Energie und Feuer im Hintern etwas erwachsener als die Vorgänger, weshalb sich die Platte im Genreumfeld zwar durchaus und durchweg sehen lassen kann, ein Vergleich mit dem alten Spiegelbild für mich aber nur sehr gut und nicht überragend ausfällt. Andere mögen das anders genau gegenteilig bewerten – ob Falten nun tatsächlich sexy machen oder nicht, liegt ja schließlich auch im Auge des Betrachters – aber um es mit den BONES selbst zu sagen: „Maybe I´m wrong, maybe I´m right, but I don´t give a fuck!“ Fakt ist, dass diese Platte überall hin gehört, wo Laune und Party ist und sich das ein oder andere Konzert mit Sicherheit auch lohnen wird!

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12.07.2012

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