Tankard
Live 2023
Konzertbericht
Konzerte, wo Fans die Tickets fast vier Jahre an der Pinwand hängen haben, finden so langsam ihre Slots. Eins dieser Konzerte ist der Auftritt von TANKARD im Kulturpalast Billstedt, genauer gesagt im Kronensaal. Angekündigt irgendwann Ende 2019 für Frühjahr 2020, unzählige Mal verlegt und heute an einem Freitagabend ist es soweit. Gerre und Co. sind mit mehr als drei Jahren Verspätung endlich auf der Bühne. Auch das Opening-Programm wurde entsprechend mehrfach durchgerüttelt. Der Opener heute sind die Lokalmatadoren von EMPIRESFALL.
EMPIRESFALL eröffnen den Thrash-Abend im Hamburger Kronensaal
Galerie mit 10 Bildern: Empiresfall - Live 2023 in HamburgDer Kronensaal ist die ebenerdige Location im Kulturpalast Billstedt, der Undergroundclub Bambi Galore wird für die After-Show-Party genutzt. Pünktlich um 19.30 Uhr stehen die Lokalmatadoren auf der Bühne und eröffnen mit „Betrayers“ vom 2018er Album „A Piece To The Blind“. Der Sound passt nach den üblichen Anfangsschwierigkeiten, nur der dauerhaft aufsteigende Nebel nervt etwas. „In Decay“, „Bloodshed And Chaos“ oder „Blood From The Sky“: Sänger und Gitarrist Franky Chigetti beackert vor allem das nach wie vor aktuelle Release.
In der Hamburger Metal Szene sind EMPIRESFALL keine unbekannte Größe. So entwickelt sich eine muntere Kommunikation zwischen Chigetti und den Menschen vor der Bühne. Auf die Frage, was die Crowd hören möchte, gibt es Rufe nach neuem Material. Gesagt, getan: „Conquer Or Die“ heißt der neue Track und scheppert ordentlich durch die Lokation. Der Schlusspunkt ist natürlich „Riot“, welcher nochmals den Moshpit vor der Bühne toben lässt. Starker Auftritt des Quartetts und ein perfekter Einheizer für den Abend.
REZET versinken im Nebel
Galerie mit 11 Bildern: Rezet - Live 2023 in HamburgHaben EMPIRESFALL schon für reichlich Bodennebel gesorgt, legen REZET noch einen drauf. Klar, Showeffekte gehören dazu, aber es stehen auch noch Menschen vor der Bühne, welche ebenfalls im Minutentakt eingenebelt werden. Bezüglich des musikalischen Schaffens der Truppe um Sänger und Mastermind Ricky Wagner gibt es wenig zu meckern am heutigen Abend. Ein neues Gesicht gibt es zu sehen: Der ehemalige AGENT STEEL-Gitarrist Nikolay Atanasov mischt bei REZET mit, genauso wie der TRAITOR-Bassist Lorenz Kandolf.
Der Titeltrack des 2016-LP „Reality Is A Lie“ eröffnet das circa 45-minütige Set, „The Devil’s Bride“ und „Truth in Between“ folgen und holen die Pandemie-Zeit mit dem 2021er Scheibe und der EP „New World Murder“ auf die Bühne. Wie schon bei EMPIRESFALL sind auch REZET in Hamburg alles andere als eine unbekannte Größe und die spielerische Energie von der Bühne strahlt auf die Crowd vor der Bühne ab. Wagner hat heute einige Gimmicks am Start. Zu „Have Gun, Will Travel“ fliegt die mehr als zehn Jahre alte Scheibe als Vinylversion ins Publikum. Bleibt zu hoffen, dass das gute Stück den Flug und vor allem die Landung gut überstanden hat, sodass das Teil auf einem Plattenteller zum Einsatz kommen kann. Das VIOLENT FORCE-Cover „Dead City“ beendet den Gig des Quartetts, welcher wie bereits beim Vorgänger EMPIRESFALL vom Publikum entsprechend abgefeiert wird.
TANKARD reißen die Bude ab
Galerie mit 27 Bildern: Tankard - Live 2023 in HamburgDas Gerre und TANKARD live ein Hingucker sind, das ist so neu wie die Tageszeitung von vergangener Woche. Dieser Sachverhalt ist auch in Hamburg bekannt und vor der Bühne wird es richtig eng. Pünktlich um 22 Uhr erlischt das Licht und die bekannten Protagonisten entern die Bretter. „Rectifier” ist der Auftakt und Gerre tigert über die Bühne, gestikuliert und tanzt, als wolle er sich bei den Menschen vor der Bühne persönlich für die lange Wartezeit entschuldigen. Das tut er mit Worten, ansonsten gibt es die Dröhnung Bier-Thrash, wo sich die Damen und Herren vor der Bühne mächtig austoben.
Da passen Songs wie „Die With A Beer In Your Hand“ oder „Beerbarians“ perfekt. Eine zugeworfene Kutte sitzt bestens, mit einem geborgten Telefon eines Menschen, welcher gerade ein Video drehen oder Foto machen wollte, lässt es sich gut über die Bühne tanzen. Zumindest gibt es ein Fan-Video aus einer ganz besonderen Perspektive.
„Schwarz Und Weiss Schnee“ spielen TANKARD nur im Frankfurter Großraum. Ein Song, welcher auch des Öfteren beim Fussball zu hören ist, ist das COCK-SPARRER-Cover „We’re Coming Back“. Ein Zuschauer steht mit dem Mikro auf der Bühne und legt ein Duett mit Gerre aufs Parkett. Leider trifft der Herr die Töne noch nicht ganz, aber den Text beherrscht er, wie Gerre spaßig anmerkt.
Die Interaktion mit dem Publikum ist ein großer Punkt der Show, da benötigt es keinen ständig aufsteigenden Nebel. Das Bier-Thema reißen TANKARD Richtung Ende des eigentlichen Sets nochmals richtig ab. Wie heißt Deine Freundin? Genau, „A Girl Called Cerveza“ gefolgt von dem schon lange geforderten „Freibier“, damit es keine Krawalle gibt.
Die Pause bis zur Zugabe ist kurz und mit dem Thema Bier geht es gleich weiter: „R.I.B. (Rest in Beer)“ gefolgt von dem Uralt-Klassiker „Zombie Attack“ lassen die Meute toben. Wie enden Konzerte von TANKARD? Das Lied ohne Namen, welche seit knapp 40 Jahren „(Empty) Tankard“ heißt, beendet den Abriss im Hamburger Kronensaal.
Nach der Show strömen die Menschen ins Freie, eine Runde Frischluft bei den auch in Hamburg sommerlichen Temperaturen schadet nicht. Die Feierbiester feiern bei der After-Show-Party im Bambi Galore, Alternativen gibt es ansonsten auf dem Kiez. Ein intensiver Thrash-Abend, wo Sound und Atmosphäre passten, findet gegen Mitternacht sein Ende.
Setlist TANKARD:
- Rectifier
- The Morning After
- Rapid Fire (A Tyrant’s Elegy)
- Ex-Fluencer
- Die With A Beer In Your Hand
- Rules For Fool
- Time Warp
- Beerbarians
- We’re Coming Back (Cock Sparrer cover)
- One Foot In The Grave
- Octane Warriors
- Chemical Invasion
- Lockdown Forever
- A Girl Called Cerveza
- Freibier
- R.I.B. (Rest In Beer)
- Zombie Attack
- (Empty) Tankard
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