Ganz im Ernst: Was erwartest du? Was denkst du, könnte in einer Review zu einem DANKO JONES-Album drinstehen, was du nicht schon wüsstest? Hintergrundinformationen zum neuen Album? Hörempfehlungen? Oder eine Einordnung in das äußerst „vielschichtige“ Werk der Kanadier? Das Lineup ist seit zehn Jahren äußerst beständig, daher ist der Neuigkeitswert hier geringer als beim Musikalischen.
„Electric Sounds“ ist zahm
Auch auf „Electric Sounds“ kommt stark der DANKO JONES-Sound durch, so dass man meinen könnte, dieses Album hätte in erster Linie den Zweck, eine neue Tour zu rechtfertigen. Dafür eignet es sich gut, denn der modern produzierte Classic Rock ist wie gemacht für die große Bühne. Aber man hört ihm auch an, dass er das Ergebnis von fast 30 Jahren Trial-and-Error ist, wodurch das Album überraschungsarm ist. Gerade an Songs wie dem Opener „Guess Who’s Back“ zeigt sich direkt, dass die Band sich immer stärker der Zahmheit ihrer Helden annähern, die charakteristisch für ihre jüngsten Alben ist.
Es macht nicht wirklich Sinn, Songs hervorzuheben. Mit ihrem Drive und den eingängigen Refrains sind sie eindeutig für die Bühne geschrieben. Welche Refrains nun die besseren sind, ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks. Mir gefallen „Good Time“ durch die unerwartete Gitarrenarbeit, „Get High“ wegen der deutlichen Bezugnahme auf THIN LIZZY und „She’s My Baby“, weil es die wilderen Momente von GUNS N‘ ROSES aufgreift.
Die Tour kann kommen
Wer schonmal DANKO JONES gehört hat, dürfte auch eine gute Idee davon haben, wie dieses elfte Studioalbum klingt. Modern produzierter Classic Rock mit eingängigen Refrains. Bei aller Vorhersehbarkeit klingen die Songs aber nicht beliebig, womit „Electric Sounds“ gerne mehr Berücksichtigung in der Setlist finden dürfte als mit dem klassischen Alibislot. Einem schwitzigen Abend im Herbst auf der Tour des Trios sollte nichts im Wege stehen.
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