Kyuss Lives!
Live in Bremen, Aladin
Konzertbericht
Mir kribbelte es schon ein wenig in den Fingern und innerlich zappelig war ich auch, als ich hörte, dass meine alten Helden KYUSS, sorry, neuerdings aufgrund des laufenden Rechtsstreits mit ihrem alten Gitarristen Josh Homme ja KYUSS Lives!, in meiner Stadt Rast machen und ihren Pilzpfannen-Rock zum Besten geben werden. Tatsächlich schleuderten meine Herzklappen das Blut etwas wilder durch den Körper als üblich, als die Jungs loslegten, aber dazu später mehr. Ich denke, spätestens jetzt muss(te) ich gestehen: Ich bin Fan!
Als die Vorband fast pünktlich die Bühne enterte und loslegte, war schnell klar: Vor der Stoner-Elite folgen die Stoner-Anwärter! Das Dreiergespann, dessen Namen ich leider wegen des, zumindest wie ich es wahrgenommen habe, lediglich einmaligen Nennens weder mitbekommen habe noch anderweitig in Erfahrung bringen konnte, hatte das Glück, mit einem relativ guten Sound seine Mucke präsentieren zu können. Sie taten ihr Bestes, um einen guten Eindruck zu hinterlassen und das taten sie auch! Es gab Stoner Rock pur, ohne Schnörkel und ohne Blick nach links oder rechts. Zwar fühlte es sich mit zunehmender Anzahl gespielter Lieder an, als ob die Jungs nur eine sehr geringe Auswahl an Beats und Riffs in ihrem Repertoir haben, aber der Meute und mir machte das herzlich wenig aus. Die Band wusste auch, dass es eine kleine Ehre war, für die Wüstenrock-Götter eröffnen zu dürfen, denn sie machten mit entsprechenden Ansagen die Menge zwischendurch immer mal wieder heiß auf die Kings des Stoner Rock. Ihr eigener Stoff war ansprechend und eignete sich vorzüglich, um sich auf den Headliner einzustimmen. Durch das gefühlt beschränkte stlistische Handlungsfeld der Musiker machte sich eine kleine Sympathie breit. Neben mir stehende gaben auch Sätze wie „Cool, aber nicht besser als KYUSS“ oder „Schlecht sind die nicht!“ von sich und so war es auch. Der Applaus, mit jedem weiteren Stück übrigens zunehmend, gab ihnen die Bestätigung, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Als dann das letzte Stück angekündigt wurde, war es dann auch genug und das richtig gut gefüllte Aladin freute sich kollektiv auf KYUSS Lives!.
Erstaunlich spärlich war die Bühne gestaltet, die lediglich mit wenigen Verstärkern und natürlich den Instrumenten ausgestattet war. Es gab kein Backdrop und keine Anzeichen dafür, mit wem man es zu tun hat. Nicht, dass das an diesem Abend überhaupt nötig war, denn ein kurzer Rundblick ins Publikum zeigte sehr schnell, dass mindestens 99% der Anwesenden als beinharte Fans der Band durchgingen. Es gab haufenweise Leute, die in KYUSS- und KYUSS-Lives!-Shirt rumliefen und sich sichtlich auf das kommende Ereignis freuten. Bereits auf dem Weg zur Location konnte man in den öffentlichen Verkehrsmitteln übrigens Gespräche mithören, bei denen es um den Zwist zwischen John Garcia und Josh Homme & Co. um den Bandnamen und dessen Gebrauch ging.
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