Jaded Heart - Common Destiny

Review

JADED HEART spielen melodischen Hardrock, der sich irgendwo zwischen dem hochtrabenden Bombast der Achtziger und der bodenständigeren, rifflastigeren Variante der frühen 90er bewegt. Die letzten Werke der Band, deren Musiker aus Schweden und Deutschland stammen, kamen unter Fans des Genres schon gut an, und aufgrund weniger stilistischer Veränderungen dürfte auch „Common Destiny“ mit seiner ganzen Reihe wirklich guter Songs ähnlicher Erfolg beschieden sein.

Hauptgrund für die empfehlenswerte Qualität der Band ist die Tatsache, dass schlicht die Zutaten zu ihrem erfrischenden Cocktail stimmen. Die Gitarren sind heavy produziert und bilden das eindeutige Fundament des Sounds, und Sänger Johan Fahlberg hat eine für diese Musikrichtung geradezu gemachte Stimme. Die Vocal-Arrangements erinnern mitunter an eine stark abgeschwächte Form von DEF LEPPARD, ansonsten dürften besonders jene Hörer in den Bann gezogen werden, die ihren Hardrock gerne mit einer deutlich spürbaren Metal-Schlagseite mögen. Natürlich gibt es trotz guter Riffs keine Gitarrenrevolution im Sinne von VAN HALEN, der kompositorische Ansatz ist beim Großteil der Songs allerdings ein ähnlicher wie bei der zweiten Hagar-Phase der Band. Das Songwriting ist erstklassig, allerdings nicht immer ein Volltreffer. Wenn jedoch Hits wie der Opener „With You“ oder „I Believe“ durch die Boxen donnern, dann hat man stets das Gefühl, einer Band mit internationalen Ambitionen zu lauschen.

Den ein oder anderen etwas ruhigen Song hätte man sich zwar durchaus erlauben dürfen, für Abwechslung sorgen aber zumindest Groovemonster wie „No More Lies“, auch Keyboard- und Piano-Intros zeigen, dass JADD HEART um Ideen und Überraschungen bemüht sind. Keiner weiß so gut wie ich, dass Soli ein entscheidendes Kriterium sein können, und auch da sind JADED HEART auf der sicheren Seite: Die Fiedeleien sind nicht sonderlich spektakulär, aber vorhanden. Sehr schön. Mit dem sechsminütigen „Fire And Flames“ steht dann noch ein wahres Albumhighlight am Ende der Scheibe.

Wie so oft in letzter Zeit hätte man auch „Common Destiny“ ein bisschen straffen können, insgesamt ist das Album aber trotz vollkommenen Fehlens von Innovation eine lohnenswerte Investition für die Zielgruppe.

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09.06.2012

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