Architects
Tom Searle zu "Daybreaker"

Interview

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Die Insulaner von den ARCHITECTS gehören zusammen mit BRING ME THE HORIZON und ENTER SHIKARI zur Speerpitze des jungen englischen Metals. Konzentrierte man sich auf den ersten Releases noch auf nervöses Gefrickel, heftige Breakdowns und typische Core-Trademarks, hat man sich spätestens seit dem letzten Album „The Here And Now“ neuen Strukturen geöffnet, und sowohl Fans vergrault als auch neue dazu gewonnen. Nun steht mit „Daybreaker“ die fünfte Platte in den Startlöchern, und wartet wieder mit Überraschungen, aber auch Altbewährtem auf. Gitarrist Tom Searle stand uns in einem kurzen Interview Rede und Antwort.

Hey Tom! Wie geht es dir heute?

Hey Fabian! Sehr gut, Danke! Und dir?

Auch gut! Euer neues Album steht kurz vor dem Release. Ist man nach vier Alben noch aufgeregt vor so einem Termin?

Hmm, also natürlich ist man nicht mehr so drauf wie man es am Anfang war. Beim ersten Album wusste man ja gar nicht richtig wohin das alles geht. Aber natürlich bin ich trotzdem noch aufgeregt dass das Album jetzt kommt, bin gespannt wie es ankommt, was die Leute darüber denken und fühlen. Das hört nie auf, darum machen wir ja Musik.

Mir persönlich gefällt das Album von allen bisherigen am besten. Es ist wieder härter, klarer, und die Melodien wirklen besser durchdacht. Wie geht es dir damit? Seit ihr rundum zufrieden mit eurer Entwicklung?

Ich finde das Album großartig. Um ehrlich zu sein erwarten wir immer etwas gemischte Reaktionen auf unsere Releases, da wir ja eine Menge Veränderungen durchgemacht haben. Aber diesmal ist das Feedback von vornerein ziemlich positiv, das was über Youtube und die sozialen Netzwerke bis her durchgedrungen ist, war super für uns.

Gibt es für dich persönliche Highlights auf dem Album?

In erster Linie mag ich das Album natürlich im Ganzen, obwohl diesmal wirklich viele Songs dabei sind, die ich zu den Besten zähle, die wir je geschrieben haben. Einen wirklichen Lieblingssong habe ich nicht, es gibt dafür aber ein paar Parts die wirklich sehr anspruchsvoll an der Gitarre sind, die finde schon verdammt cool (lacht). Aber wie gesagt, in erster Linie funktioniert das Konzept als Ganzes, darum mag ich auch das Album als solches.

Viele eurer Texte, wie zum Beispiel „These Colours Don´t Run“, sind extrem politisch ausgefallen. Seit ihr in dieser Richtung engagiert? Eure Landsmänner ENTER SHIKARI zählen sich ja zu einem neuen Movement gegen das bestehende System.

Ich bin lange nicht so engagiert wie ich es vielleicht sein sollte. Es ist bei uns immernoch ein Prozess des Lernens, den wir durchmachen, gerade was die politischen Sachen angeht. Ich bin nicht tief genug drin um spezifische Dinge zu nennen, aber war fasziniert von der Kraft hinter Sachen wie der Occupy-Bewegung. Aber natürlich könnte man mehr machen. „These Colours Dont Run“ aber ist nicht unbedingt rein politisch. Es ist nicht gegen Amerika, oder gegen Amerikaner an sich, es ist ein Song der die Fassungslosigkeit wiederspiegelt, die manche Dinge in der Vergangenheit verursacht haben, mit dem Hinweis: „Denkt nach bevor ihr etwas vorgesetztes konsumiert. Reflektiert was ihr tut und denkt“. Es geht auch darum sich nicht lenken zu lassen, und eigenständig zu denken.

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Die Reaktionen auf den Vorgänger „The Here And Now“ waren nicht immer postiv. Wie denkt ihr inzwischen über das Album, auch im Vergleich mit eurem neuesten Werk?

Rückblickend sehe ich „There Here And Now“ relativ kritisch. Nach der Fertigstellung war ich damals voller Zweifel, ich wollte keine Interviews machen, ich habe meinen Manager angerufen und gesagt: „Ich habe Zweifel was die Sache angeht, ich weiß nicht wirklich was ich darüber sagen soll“. Aber als der Release kam war es dann eben so, wir haben gute Shows gespielt, wir hatten tolle Zeiten, auch wenn die Stimmen relativ kritisch waren die ganze Zeit über. Es gibt vielleicht Sachen die ich anders gemacht hätte, traue den Leuten um uns herum aber zu dies als Prozess des Lernens anzusehen, es sollte einem nicht ewig hinterher hängen. Diesmal war die Sache eben ganz anders, wir hatten eine ganz klare Idee was wir machen wollen, hatten eine klare Struktur im Kopf, und dementsprechend können wir auch viel besser hinstehen und so sagen: „Daybreaker ist ein gutes Album, und wir lieben es, so wie wir es gemacht haben“.

Wie läuft es mit eurem Gitarristen Josh? Ist er inzwischen fester Bestandeil der Band?

Josh hilft uns im Moment nur auf den Shows aus. Wir sind wirklich glücklich ihn zu haben, weil er einfach ein verdammt guter Gitarrist ist, er hat aber auch super viel in seiner eigenen Band SYLOSIS zu tun, und wir schauen uns natürlich um, jemand neues, festes zu finden. Aber das ist ein Thema wo wir uns gerade nicht vertiefen sollten, Josh macht einen verdammten guten Job, alles andere wird man sehen.

(Anmerkung der Redaktion: Aushilfs-Gitarrist Josh Middleton ist seit April als Ersatz für Tom Hillier im Einsatz, der die Band überraschend verließ. Er ist seit Jahren erfolgreich mit seiner MeloDeath-Truppe SYLOSIS unterwegs)

Geht ihr wieder auf Tour dieses Jahr?Und spielt ihr Festivals?

Klar, ich habe den genauen Plan natürlich nicht im Kopf, aber da werden richtig große Dinger dabei sein, Australien, Kanada, England, Europa. Ich kann es kaum erwarten, das wird großartig.

Was ist dir persönlich lieber, die kleinen Unterground Shows oder die große Inszenierung auf der Mega-Bühne?

Hmm, gute Frage (lacht). Bei großen Outdoor-Shows kann einem manchmal die Nähe zu den Leuten fehlen, aber ich will das nicht pauschalisieren. Wir hatten verdammt gute kleine, und auch überragende Festival-Shows, letztendlich hängt es nur davon ab wie viel Power die Leute und man selbst hat, da ist die Location gar nicht so wichtig. Also festlegen kann ich mich da nicht. Aber auch wenn wir eine Metal Band sind, natürlich ist es geil wenn die Leute schreien, mitsingen und feiern, das macht eine gute Show aus.

Ich habe gesehen dass ihr dieses Jahr auch auf dem Summerbreeze Open Air in Deutschland spielt, wart ihr schonmal da?

Nein, wir waren noch nie da, aber gut dass du mir sagst dass wir da spielen, bei so vielen Terminen vergisst man gerne mal eine Show! Aber ich habe schon davon gehört, und Sommerfestivals sind ja prinzipiell eine verdammt coole Angelegenheit.

Auswendig wüsste ich es jetzt auch nicht, aber wir supporten das Festival, und ich habe mir natürlich vorab schonmal das Line-Up angesehen! Ich und eure Fans freuen sich auf jeden Fall schon auf die Shows. Ich danke dir für das nette Interview, und wünsch euch ein verdammt gutes Jahr. Letzte Worte für eure Fans?

Ich danke dir auch für das Interview, vielleicht sehn wir uns ja auf dem Festival! Und an unsere Fans und alle Leser, Danke für euren Support, und wir hoffen eine verdammte gute Zeit mit euch auf den Bühnen da draußen zu haben! Bye!

 

Wer einen kleinen Vorgeschmack auf das Album will, bekommt hier das Video vom heiß diskutierten „These Colours Don´t Run“!

Galerie mit 25 Bildern: Architects – Summer Breeze Open Air 2024
Quelle: Phoner
04.06.2012

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