Bilocate - Summoning The Bygones

Review

Jordaniens Düster-Metal-Könige schlagen wieder zu, und dass mit einer faustdicken Überraschung. War ihr zurecht viel gelobtes Debüt, wohl ohne Zweifel eines der besten Metal Alben, die der Nahe Osten in den letzten Jahren hervorgebracht hat, noch größtenteils doomlastig, legen BILOCATE auf ihrem Zweitwerk gleich einen furiosen Start hin. „Summoning The Bygones“ übt sich gleich zu Beginn in deutlich schwarzgetünchter Death-Metal-Raserei. Dem Vorgänger war ja ein gewisser Blick über den Tellerrand nicht fremd, aber anno 2012 haben BILOCATE ihr Spektrum enorm erweitert. Alles, was sich unter ihrem Credo „dark oriental metal“ zusammenfassen lässt, findet sich auch auf diesem Album wieder.

Allein solche Songs wie „Beyond Inner Sleep“ sind die akustische Reise wert. Mit ihrer Fähigkeit, immer wieder großartige, melodische, epische Momente zu erschaffen, erspielen sie sich schnell die Sympathie des Hörers. Ihre Riffs sind nicht nur Klanggewalt, sondern erzählen ganze Geschichten, in denen das orientalische Element mal offensichtlicher und dann auch wieder subtiler zum Einsatz kommt. Von Klischees keine Spur, BILOCATE sind authentisch und spielen mit einer Klasse, die man nur aus der obersten Metalliga Europas gewohnt ist.

Highlights gibt es noch mehr, so z.B. die majestätische Atmosphäre und Soli-Intermezzi von „A Deadly Path“, die akustischen Töne in „Passage“ oder „Hypia“, in dem Dan Swanö höchstpersönlich sein Sangesorgan zum Besten gibt. Bitte mehr davon! Mit „Dead Emotion“ wartet zudem eine Adaption eines PARADISE LOST-Songs auf uns – kein Cover! BILOCATE haben das Vernünftigste getan, und diesen Song völlig nach ihrem Gusto neu arrangiert.

Mit Jens Bogren hat man abermals mit einem verläßlichen Produzenten gearbeitet, der dem epischen Sound der Band zur Reife verholfen hat. Vollmundig, ausladend, großes dynamisches Volumen. Natürlich fehlt BILOCATE noch ein gutes Stück zur Meisterklasse. Hört man aber die Songtrilogie „A Desire To Leave“, muss man einfach anerkennen, dass sich dieser Abstand deutlich verringert. BILOCATE beleben den Düster-Metal-Sektor vielleicht nicht mit Innovationen, haben aber mit „Summoning The Bygones“ ganz klar eine überzeugende, genreübergreifende Platte geschrieben, an der kaum ein Hörer mit Faible für düstere Sounds vorbeikommen wird.

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27.05.2012

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1 Kommentar zu Bilocate - Summoning The Bygones

  1. Uwe sagt:

    Also wenn ich den direkten Vergleich zu Orphaned Land anstellen darf würde ich da schon 2 – 3 Punkte weniger ansetzen. Manche Riffs erscheinen doch etwas zu sehr laienhaft. Aber es kann sich durchaus etwas entwicklen.

    6/10