Fangen wir erst mit den positiven Eindrücken von DROWN MARY an. Man muss ihnen wirklich ein großes Lob für die (Aufnahme-)Qualität ihres Debüts „Detached“ aussprechen. Stünde es nicht schwarz auf weiß, dass es sich um ein Home Recording handelt, hätte ich es nicht geglaubt. So sauber, differenziert und druckvoll ist ja leider nicht mal jedes Studioalbum. Also einen dicken Daumen nach oben. Mosh Pit tauglich ist ihr Songmaterial ohne weiteres auch. Tiefe Gitarren, fette Riffs und derbes Geschreie besorgen den nötigen Adrenalinschub, der nur gelegentlich von Sample-Effekten aufgelockert wird. Wem würden bei Referenzwerten wie KORN oder DEFTONES nicht die Beine kribbeln? Mir kribbeln sie sogar so sehr, dass ich viel lieber aufstehen würde und KORNs „Life is Peachy“ oder die DEFTONES auflegen würde, als „Detached“ weiter zu hören. Nimmt man noch die leichten Spurenelemente von SOULFLY, SLIPKNOT und eine Prise SLAYER mit in die Rechnung auf, kann man sich ungefähr das stilistische Gesamtbild von DROWN MARY ausmalen. Leider wirken die Riffs meistens so wie sich ein dreimal benutztes Kondom anfühlen muss und scheppern recht monoton durch die Soundlandschaft. Das Wechselspiel zwischen kratzigem Geschreie und heiseren Growls kann mithin schon extrem nervig ausfallen, wie im fürchterlichen ‚Single File‘. Wirken die doch sehr ungestümen und holprigen Breaks von Mosh zu Groove Part am Anfang der Platte ein wenig störend, löst sich das Problem zum Ende der Platte immer mehr in Wohlgefallen auf, da sich der Silberling hörbar dem kreativen Todespunkt nähert. Langweilig, lahm und austauschbar. Mehr fällt mir hierzu nicht ein.
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