Was genau dieser „Blackened Hardcore“ ist, den EVERYTHING WENT BLACK als ihr Genre angeben, erschließt sich einem nach dem Hören ihres Albums nicht. XI ist schlicht Hardcore, zugegeben etwas midtempolastig, aber Hardcore. Die Amerikaner zeigen dennoch auf neun Songs, dass es jenseits des großen Teiches nicht still geworden ist.
Wer XI in den Player lässt, bekommt ohne Kompromisse auf die Fresse. Interessant ist die Albumkomposition. Die erste Hälfte des Albums ist noch etwas stupide und mit Haudraufriffs vollgepumpt, sodass man kaum merkt, ob ein Lied bereits zu Ende ist oder das nächste schon begonnen hat. Insgesamt schmeckt es bis hier hin etwas fad. Die zweite Hälfte wird dann plötzlich um einiges interessanter. Beispielsweise finden sich am Ende von „Parades“ Streicher, die den Song unerwartet ausklingen lassen – ungewöhnlich aber durchaus fein. In „Kingdoms“ zeigen sich EVERYTHING WENT BLACK dann noch von einer ganz anderen Seite: cleane Gitarren und ein langsames Schlagzeug die zum Träumen einladen, ehe sich wieder die Seele aus dem Hals geschrien wird. Ein weiterer Anspieltipp ist „Amongs Wolves“, der zugegeben ein paar Metalcore-Nuancen aufweist, aber ordentlich schiebt.
Nach einer knappen halben Stunde fällt das Fazit recht eindeutig aus. Hier wird gute handgemachte Musik abgeliefert, die sowohl zum Genickbrechen, als auch zum Pogen verwendet werden kann. Auch wenn noch etwas Luft nach oben ist, Genrefans sollten hier unbedingt ein Ohr riskieren.
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