Zico Chain - The Devil In Your Heart

Review

ZICO CHAIN aus London, die bereits seit 2002 miteinander lärmen, haben mit „The Devil In Your Heart“ den Nachfolger von 2007er Werk „Food“ praktisch aus dem Ärmel geschüttelt. Die Band, die Songs am liebsten im Winter in verlassenen Häusern komponiert und aufnimmt, hat das Zeug, zum neuen Stern am Alternative Rock/Metal zu werden. Denn die Tracks auf „The Devil In Your Heart“ besitzen allesamt einen gewissen Hitcharakter.

Zwar donnert der Opener „Evasion“ noch ungewöhnlich heftig, zumindest vom Gesang her, aus den Lautsprechern, verwandelt sich allerdings nach einer guten halben Minute zu einem absoluten Ohrwurm. Die Bassläufe, die hier stark an die RED HOT CHILI PEPPERS erinnern, kommen klasse rüber, gleichzeitig findet Sänger und Bassist Chris Glithero die richtigen Stimmlagen für die Nummer. Der Einstieg ist also schon mal gelunden. Deutlich kann sich die Begeisterung halten. Schon „The Real Life“ hält den Pegel und die Laune hoch. Freunde von DOPE und/oder MARYLIN MANSON werden an der Nummer ihre Freude haben. Ne Ecke ruhiger startet „New Romantic“, überzeugt jedoch ebenfalls. Die fetten Gitarren, die mehrstimmigen Chöre zu Beginn und die eingängige Struktur überhaupt lassen auch diesen Song hochleben. Und es geht weiter, „Mercury Gift“ erinnert an 2000er Alternative Rock-Bands aus den Staaten, vielleicht kann sogar ne Prise PAPA ROACH, TRIVIUM oder GODSMACK herausgeschmeckt werden.

Ebenfalls sehr eingängig gestaltet sich „A Thousand Splendid Suns“, was vielleicht bei den Mädels gut ankommen wird. Warum? Dieses Stück gehört zu den poppigsten Nummern der Scheibe, auch wenn natürlich die fetten Gitarren nicht zu kurz kommen. Ein interessanter Titel ist mit Sicherheit „Case # 44PQ_110807“, dessen Text ruhig mal gehört bzw. gelesen werden sollte. Bei „Black Turns White“ wird die Bremse ein wenig angezogen, zumindest zu Beginn. Nicht unbedingt der stärkste Song des Albums, allerdings noch immer stark genug, um zu gefallen. „Perfect High“ legt dann wieder nen Zahn zu und tritt ordentlich Arsch. Sehr eingängiges Stück, was Lust auf mehr macht. Gut, dass noch zwei Lieder ausstehen. Nämlich „More Than Life“ (deutliche Anlehnung an ALTER BRIDGE), das wohl ruhigste Stück der Platte und „I Am The Silence“, bei dem der Titelname wirklich nichts mit dem Track zu tun hat. Hier haut Sänger Chris Glithero noch mal die Aggressivität des Anfangs raus.

Der fette Sound rundet den wirklich gut gelungenen Silberling ab. Hier wurde vieles richtig gemacht. Die Gitarren kommen fett rüber, die Stimme ist schön differenziert und nicht zu sehr in den Vordergrund gemischt. Das Schlagzeug hätte noch ne Ecke wuchtiger produziert werden können, ist aber kein Muss. Im Großen und Ganzen ein echter Hörgenuss.

Tja, nix zu meckern, oder? Hm, doch, etwas stört an dieser Platte: Die fehlende Persönlichkeit, die Eigenständigkeit. ZICO CHAIN haben einen super Job gemacht, dabei aber anscheinend immer nach Links und Rechts, nach ihren Vorbildern geschaut und ihre Einflüsse stark eingebracht. Das Resultat ist super, aber einen kleinen Dämpfer muss man den Jungs verpassen. Sonst wird auch die nächste Scheibe nicht die Persönlichkeit der Band widerspiegeln.

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03.05.2012

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