Eisregen
Rostrot Tour 2012 - Bochum

Konzertbericht

Billing: Eisregen, Hopelezz und Milking The Goatmachine
Konzert vom 2012-04-05 | Matrix, Bochum

 

Eisregen

Es ist erneut Zeit für EISREGEN, Zeit für “Rostrot” und Zeit für Musik mit einer gewissen Morbidität. Mit dem Index und der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien im Nacken, begeben sich EISREGEN auf die Reise, um ihr Werk live unter die nekrophilen Gemüter zu bringen. Mit dabei sind die Geißböcke von MILKING THE GOATMACHINE und VARG. Angekommen in den Katakomben der Bochumer Matrix, gesellen sich die jungen, im Vergleich furchtbar unschuldig scheinenden Jungs von HOPELEZZ hinzu.

 

HOPELEZZ

Galerie mit 22 Bildern: Hopelezz - Eisregen - Rostrot-Tour 2012 - Bochum

Die Aufgabe, das auf EISREGEN gefixte Publikum anzuheizen, würde unter Garantie keine leichte sein. Aber Herausforderungen sind da, um gemeistert zu werden und so stehen die Wuppertaler von HOPELEZZ pünktlich und sichtlich aufgeregt auf der Bühne, um ihre Musik an den Mann und an die Frau zu bringen.

 

Eisregen

Der Anfang erweist sich ziemlich holprig. Der Sound ist schlecht, blechern und lässt viel von der Musik, die von der Band selber in die großräumige Schublade „Melodic Death Metal, Modern Metal, Thrash Metal, Death Metal“ einsortiert wird, im Matsch ersticken. Hinzu kommt der wohl eher unglückliche Umstand, dass HOPELEZZ, trotz ihres gewaltigen Geschäppers, viel zu artig auf das Publikum wirken. Für ein Publikum, das auf EISREGEN, indizierte Texte über Leichen, Krieg und Mord, der grenzwertigen Band VARG oder die auffallenden MILKING THE GOATMACHINE wartet, muss schon etwas mehr geboten werden. Das soll keinesfalls heißen, dass HOPELEZZ keine gute Musik spielen. Für den Sound am heutigen Abend sind sie nicht verantwortlich und sie geben sich ganz offensichtlich Mühe. Auch wenn die Anspannung bei den Wuppertalern rasch abfällt, scheinen sie sich auf dieser Bühne mit diesen Bands einfach etwas fehl am Platze.

 

  • Setlist:
  • Monster Inside
  • Made Of Stainless Steel
  • Milk The Goat
  • Atheist
  • Devils Ride
  • The New Delight
  • Black Souls Arrive

 

MILKING THE GOATMACHINE

Galerie mit 19 Bildern: Milking The Goatmachine - Eisregen - Rostrot-Tour 2012 - Bochum

Der Umbau beginnt und die Band packt eifrig mit an, damit auch alles möglichst zügig von Statten geht. Ohne ihre Ziegenmasken huscht die Band dabei über die Bühne und schüttelt den Soundcheck aus dem Ärmel. Zwar kommt auch bei der Konstellation EISREGEN und MILKING THE GOATMACHINE der Gedanke auf, ob es keine bessere Kombination gegeben hätte, aber auf ein bisschen „Ding Dong Motherfukcer“ kann sich doch noch jeder einlassen. Bis es allerdings soweit ist, schmettern einige andere Grindcore-Songs durch die Matrix.

Die Stimmung steigt gleich um ein Vielfaches, wenn auch nicht jeder gleich aus seiner Haut herausspringen mag. Um sich im Verlauf des Abends zumindest ein wenig an den beiden mitreisenden, deutschen Bands zu orientieren, haben sich MILKING THE GOATMACHINE an einem Song mit deutschen Text versucht. Dieser stammt von der deutschen Deathmetal Band TOTENMOND und trägt den Titel „Sagenwelt“. Dem Jubel im Publikum kann man erahnen, dass die Band so manchem geläufig ist und auch auf die Forderung nach Bewegung im Publikum wird nachgekommen. Nachdem auch der beeindruckende Drummer und „Sänger“ Goatleeb Udder feststellen musste, dass die Resonanz „geil“ war, folgt noch etwas anderes für die Ohren, die schon häufiger in den Genuss der Geißböcke gekommen sind. Von dem ersten Album „Back From The Goats“ fetzt „Rise Of The Wise Goat” durch die Boxen und schafft es, die gute Laune im Publikum aufrecht zu erhalten.

 

Eisregen

Der richtige Zeitpunkt, um den Neuzugang der Band vorzustellen. Bassist mit Ziegenmaske wurde aus zeitlichen Gründen durch Bassist mit Ziegenmaske ersetzt. Unter dem Rauschen von Wellen und dem Schreien von Möven, bleibt auch ein wenig Zeit zum Surfen, zumindest bei „Surf Goataragua“, aber auch, um die Welt von Gerüchten zu befreien. Man höre und staune: Es war nämlich nicht Jesus, der über das Wasser gegangen ist, sondern es war natürlich eine Ziege. Was auch sonst?!? „Goat On The Water“ lädt nicht nur das Publikum zu erneuten Aktivitäten am Boden ein. Auch auf der Bühne hat ständige Bewegung äußerste Priorität. Lange wird nicht auf einer Stelle verweilt.

 

Eisregen

MILKING THE GOATMACHINE arbeiten auch auf ihren Konzerten viel mit Intros. Eines davon, wollen die Fans ganz besonders in ihren Ohren klingeln hören. „Ding Dongs Motherfucker! Ding Dong!“ brüllen die Fans durch die Matrix. Drummer Goatleeb Udder erhebt sich von seinem Platz hinter dem Drumset, kommt nach vorne und steht endlich mal, für alle ersichtlich, mitten auf der Bühne, um von dort aus seine beeindruckenden Grindcore Vocals vom Stapel zu lassen. Bald darauf ist auch schon das Ende der grindigen Fahnenstage erreicht. Mit Zugaberufen versuchen die Fans einen kleinen Aufschub zu bewirken, bleiben allerdings erfolglos.

 

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14.04.2012

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