Noveria - The Gates Of The Underworld

Review

Satte vier Jahre ist es her, dass NOVERIA zuletzt mit ihrem Album “Aequilibrium“ von sich haben hören lassen. Jetzt steht das vierte Studioalbum “The Gates Of The Underworld“ in den Startlöchern. Ist es auch musikalisch der sprichwörtliche Trip in die Unterwelt, oder geht’s eher in Richtung Himmelschöre? Wir finden es für euch raus!

NOVERIA öffnen das Tor zur Unterwelt

Los geht’s erst einmal mit “Heritage“, einem opulenten instrumentalen Stück, das gedanklich Parallelen zu Bands wie RHAPSODY oder KAMELOT wachruft, trotzdem aber eine eigene Note mitbringt. “Heritage“ leitet über in den bombastischen Anfang von “Origins“, und schon sind wir mittendrin im rasanten Abstieg zur Unterwelt.

“The Gates Of The Underworld“ befasst sich mit allerlei persönlichen Themen und menschlichen Abgründen, jedoch musikalisch samt und sonders düster, melodisch und catchy, aber nicht cheesy verpackt. So geht es zum Beispiel in “Revenant“ darum, wie das lyrische ich einen Herzinfarkt erlebt und verarbeitet. In “Ascent“ wird eine missbräuchliche Beziehung zu einem Narzissten sehr treffend thematisiert, in “Overlord“ ein psychischer Zusammenbruch.

Das über zwölf Minuten lange Titelstück “The Gates Of The Underworld“ ist, wie der Titel bereits vermuten lässt, eine Geschichte über eine Nahtoderfahrung, eben ein Abstieg zur Unterwelt. Die wundervollen Lyrics stammen alle wieder von der talentierten KATE NORD, die es versteht, menschliche Abgründe in Worte zu fassen, die im Kopf Bilder malen.

Vor allem der Gesang ist wieder auf den Punkt. Francesco Corigliano pendelt sich auf diesem Album gesanglich in einer Liga zwischen Roy Khan, Tommy Karevik, Fabio Lione und Tony Kakko ein. Im Song “Descent“ gibt es sogar einen Gastbeitrag von Fabio Lione, und an manchen Stellen ist es wirklich schwer, die beiden Sänger auseinander zu halten. Zudem ist der Refrain ein fieser Ohrwurm. Auch musikalisch haben sich NOVERIA nochmal ein ganzes Stück weiterentwickelt.

Tore zur Unterwelt – aber keine Hölle für die Ohren

Nun mag natürlich manch einer sagen, “RHAPSODY, KAMELOT, NOVERIA… das klingt doch alles gleich“. Nö, tut es nicht! NOVERIA bringen bei allen Vergleichen immer noch etwas Eigenes, Frisches mit, was das Hörerlebnis wirklich zu etwas Besonderem macht. NOVERIA haben zwar das Tor zur Unterwelt aufgestoßen, für die Ohren ist es jedoch ein Genuss.

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23.08.2023

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