Hatte Gitarrist Jeffrey Dunn (besser bekannt unter seinem Pseudonym „Mantas“) seine Trueness aus seligen VENOM-Tagen vor wenigen Jahren durch sein Engagement bei der deutschen Techno-Trash-Gruppe SCOOTER nicht komplett verspielt? Doch, eigentlich schon. Aber nun meldet er sich auf „Hell To The Holy“ überraschend eindrucksvoll zurück. Mit dabei sind auch Tony „Demolition Man“ Dolan, der bei VENOM eine Zeitlang den Ersatzmann für Cronos an Bass und Gesang geben durfte, sowie ex-VENOM-Drummer Anton „Antton“ Lant. Unklarheit besteht allerdings noch hinsichtlich der Schreibweise des Bandnamens, denn selbst die offizielle Homepage schwankt hier zwischen MPIRE OF EVIL, M:PIRE OF EVIL und M-PIRE OF EVIL.
Sei’s drum, viel wichtiger ist doch, was das Trio musikalisch noch zu leisten vermag. Und das ist überraschend viel. Klar, einen ausgeprägten Hang zu 80er-Retro-Sounds sollte der Zuhörer schon mitbringen. Denn sowohl lyrisch als auch musikalisch ist man um kein liebgewonnenes Old-School-Klischee verlegen. Das mag man somit alles völlig zurecht ziemlich abgedroschen finden, unüberhörbar sind aber Leidenschaft und Herzblut, die in diesen Tonträger eingeflossen sind und beste Unterhaltung bei allen Fans von traditionellem Heavy- und Thrash-Metal garantieren.
Wer hier eine Art VENOM-Gedächtnis-Album erwartet, wird möglicherweise enttäuscht werden, denn von deren atmosphärischer Düsternis und roher Brachialgewalt will bei MPIRE OF EVIL (respektive M:PIRE OF EVIL oder M-PIRE OF EVIL) niemand etwas wissen. Das Trio rockt tight und hart, aber mit einer Eleganz, die mir persönlich bei VENOM immer gefehlt hat. Da kann man es auch verschmerzen, dass sich aus den zehn Songs kein echter Einzelhit herauskristallisiert und man sich „nur“ mit konstant guten Stücken zufrieden geben muss.
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