Hypnos - The Revenge Ride

Review

Wie auch schon das Debütwerk “In Blood We Trust“, so legen dieser Tage  “Mad Lion Records“ auch den zweiten Streich des Gespanns HYPNOS neu auf. Zwar bleibt bei einem solchen Re-Release immer ein etwas fader Beigeschmack ob des Sinnes einer solchen Veröffentlichung, aber das ändert ja letztendlich nichts am eigentlichen Produkt. Und somit kann man gleich vorweg sagen, dass sich die Tschechen anno 2001 mit “The Revenge Ride“ selbst übertroffen haben.

Innerhalb der ersten Sekunden wird recht schnell klar, welche Combos die Musiker inspiriert haben, denn verschiedene Parallelen zu Bands wie beispielsweise VADER sind nicht von der Hand zu weisen. Aber von billigem Abkupfern ist man trotzdem meilenweit entfernt, denn HYPNOS waren schon zu diesem Zeitpunkt sehr wohl in der Lage, eigenständige Musik zu schreiben. Und auch wenn dieser Hassbrocken bereits knapp elf Jahre auf dem Buckel hat, so kann er aktuellen Veröffentlichungen immer noch locker das Wasser reichen. Präzises Drumming, sich in das Fleisch schneidende Gitarrenriffs und ein mächtig fieses Organ bilden die Basis von “The Revenge Ride“. Dies vermischen die Musiker mit einer ordentlichen Portion Groove und einem erstklassigen Songwriting wie beispielsweise in “Evil Awaken“. Dabei schaffen es HYPNOS immer mal wieder über den Tellerrand des Old-School-Death-Metal hinaus zu schauen und andere Einflüsse gezielt in ihren dichten Sound zu integrieren. Das schleppende “Journey Into Doom“ beispielsweise macht seinem Namen alle Ehre und überzeugt durch seinen langsamen, alles vernichtenden Beat. Im Gegensatz dazu geizt das darauf folgende “Endorsed By Satan“ nicht mit Geschwindigkeit und einer kräftigen Portion Black Metal Anleihen. Ganz großes Kino!

Nachdem es sich allerdings um einen Re-Release handelt, darf natürlich auch kein Bonus Material fehlen. Somit findet man hier die Live-Versionen von “Journey Into Doom“ und “Regicide“ vor, welche 2002 in Ostrava aufgezeichnet wurden. Diese beiden Versionen sind zwar ganz nett anzuhören, bieten aber nichts wirklich besonderes, was Besitzer des Originals dazu anhalten sollte, sich diese neue Version des Albums in den Schrank zu stellen.

HYPNOS haben mit “The Revenge Ride“ seinerzeit ein kleines Meisterwerk geschaffen, welches selbst nach einer so langen Zeit noch mitreißen kann. Somit kann man schlussendlich sagen, dass sich dieser Re-Release für alle lohnen könnte, die mit dieser Band bisher noch nicht in Kontakt gekommen sind. Fans, die diese Platte schon ihr Eigen nennen, sollten sich den Kauf zweimal überlegen, da man im Grunde genommen getrost auf die Live-Versionen verzichten kann.

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09.03.2012

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