Misfits
Live in Bochum
Konzertbericht
Man braucht die Matrix in Bochum nicht einmal zu betreten, um zu wissen, dass heute Abend weder Gothic noch Metal für musikalischen Hochgenuss sorgen wird. Die MISFITS ziehen zahlreiche Punker in den Pott und in die Tube der Matrix. Gemeinsam mit ONE LEG MAN und JUICEHEAD sorgen sie für zahlreiche, bunte Fans, deren Anzahl kontinuierlich steigt. Auf der durchaus geräumigen Bühne (wobei diese eher tief als breit ist), präsentiert sich vor dem kleinen Drumset der Vorbands, ein riesiger Aufbau, auf dem sich ganz offensichtlich das Schlagzeug von Eric „Goat“ Arce befindet. Unter schwarzen Tuch verhüllt, bleibt das Aussehen bis zum Start des Gigs der MISFITS ein Geheimnis.
ONE LEG MAN
Galerie mit 32 Bildern: One Leg Man - Misfits - BochumAber wen interessiert schon irgendein Drumset, das unter schwarzen Tuch verhüllt in der Gegend umhersteht, wenn man statt dessen auch visuell von den Italienern ONE LEG MAN, abgelenkt werden kann. Musikalisch bricht die Band zwar etwas aus dem Punk-Konzept des Abends aus, kann sich aber im Laufe ihrer Setlist doch das ein oder andere Lob einbringen. Chupacabra, der Mann, der für die Vocals sorgt, gibt auf der Bühne ein ganz gutes Bild ab.
Voller Energie brüllt er in sein Mikro und ist wahrlich bemüht, eine gute Show auf die Beine zu stellen. Dabei wirken die Songs teilweise eher weniger wie solche, die man in die Hard Rock-Schublade stecken würde. Teilweise geht der Sound beinahe in eine melodische Core-Schiene, was von den Screams Chupacabra zusätzlich unterstrichen wird. „Black Lamb“ ist einer der Songs, die wohl eher nicht einfach nur dem Hard Rock zugeschrieben werden kann. Der härtere Sound bietet eine gelungene Abwechslung für den punkigen Abend. Als ONE LEG MAN dann noch ein paar T-Shirts in das Publikum werfen, bekommen sie urplötzlich noch eine Prise mehr positive Resonanz.
Setlist:
- Prisons
- Enn
- Naked Heart
- The Crack
- Black Lamb
- Vortex
- Tomorrow Morning Impression
JUICEHEAD
Galerie mit 31 Bildern: Juicehead - Misfits - BochumDie Energie, die gerade noch musikalischer Abwechslung an den Tag gelegt wurde, wird nun durch Punk ersetzt. Das mögen die meisten sicherlich nicht gerne hören, bzw lesen, aber JUICEHEAD liefern eben absolut typischen Punk. Die dreiköpfige Band aus Chicago bietet nicht nur ein wenig abwechslungsreiches Set, sondern präsentiert sich auch optisch als klassische Punkband. Der Sänger Rob Vannice halt zugleich auch die Klampfe in der Hand, wodurch er permanent an seinen Mikroständer gefesselt ist.
Viel Action ist demnach nicht zu erwarten. Rob Vannice grinst zwar permanent bis über beide Ohren und macht einen sehr sympathischen Eindruck, was den Spannungsbogen allerdings auch nicht weiter ansteigen lässt. Auch Basser Tommy Kloss trägt nicht dazu bei, dass etwas mehr Dynamik aufkommt. Obendrein hört sich ein Song an wie der andere. Die größte Veränderung, die sogar bemerkbar ist, geschieht, als ein Crewmitglied auf die Bühne stürmt und ein paar Vocals an der Seite von Tommy Kloss beisteuert. Wer der nette Herr nun genau war, bleibt allerdings im Verborgenen, da er weder begrüßt, noch verabschiedet wird.Trotz der ganzen Kritikpunkte, werden JUICEHEAD vom Publikum mit mehr Jubel belohnt als ihre Vorgänger von ONE LEG MAN.
Setlist:
- Rotten From The Inside
- Lazy
- A Fire That Always Burns
- Knowledge
- The American Dream
- Deadly Nightshade
- Lorraine
- Long Way Down
- Better Days
- Internal Bleeding
- Disenchanted Youth
- Covered in Blood
- Death Of Democracy
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