Was haben Karl Marx und Mikael Akerfeldt gemeinsam? Wenn es nach den Schotten MAN MADE ORIGIN geht, eine ganze Menge. Das Quartett hat für sein aktuelles Scheibchen „False Consciousness“ nämlich einen Karl Marx gewidmeten (und wohl auch von seinem Schaffen beeinflussten) konzeptionellen Hintergrund erschaffen, der zudem in einem mehr als 200-seitigen Buch dokumentiert wurde und lässt dabei vor allem den OPETH-Meister (in allen Phasen übrigens!) als Inspiration erkennen. Ambitioniert und engagiert sowie mit jeder Menge Details legen die Schotten los und darüber hinaus verstehen diese Jungs ihr Handwerk auch auf jede erdenkliche Weise.
So gibt es eine gute Stunde herzhaft intonierter Tonkunst, die im Prog Metal fundamentiert ist, jede Menge an Referenzen zu der schwedischen Ikone aufwartet und darüber hinaus sowohl Ausläufer in Richtung PINK FLOYD erkennen lässt. Dem gegenüber stehen fast schon böswillige und bissige Black Metal-Versatzstücke (manchmal zu hören als Inspiration: IHSAHN) der frickeligen Art, sowie abgefahrene gen LEPROUS tendierende Sequenzen.
Man erweist sich sowohl als Musiker als auch als Arrangeure über jeden Zweifel erhaben. Hingabe und Intention sind dennoch klar erkennbar, die Mannschaft wirkt zielorientiert und zudem versteht man es, die Atmosphäre immerzu perfekt zur Geltung kommen zu lassen. Diesbezüglich dürften es wohl vorwiegend ANATHEMA oder auch PARADISE LOST gewesen sein, an denen man sich orientierte.
Das wahre Kunststück dieser Band jedoch bestand darin, aus all den unterschiedlichen Ansätzen ein dennoch homogenes Werk werden lassen. Und genau das haben MAN MADE ORIGIN – mit Ausnahme des zu lang und aufgebläht geratenen Abschluss-Tracks „Into The Darkness“ – auf durchwegs gelungene Weise hinbekommen. Respekt!
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