Fast fünf Jahre sind vergangen, ehe uns diese Mannheimer Prog-Institution erneut mit einem Album die Ehre erweist. Aber das ist nicht weiter schlimm, da sich eine solche Zeitspanne wohl nur für am „Zeitgeist“ orientierten Bands als Gnadenschuss herausstellen wird.
Für Formationen wie ALIAS EYE hingegen spielt der Faktor Zeit wahrlich keine gesonderte Rolle, denn „zeitlos“ ist ihr Sound im wahrsten Sinne des Wortes. Wobei das aber auch lediglich ein Begriff ist, der auf den opulenten Prog Rock der Burschen zutrifft. Denn auch „packend“ und „tiefschürfend“ treffen hier zu und abgesehen davon lassen uns die Herren einmal mehr auch eine ganze Menge an feinen Melodien zu Gehör kommen.
Diese sollten auch weit über den Prog-Rock-Bereich hinaus Zuspruch finden, denn ALIAS EYE limitieren sich noch nicht einmal dadurch. Nachzuhören beispielsweis beim latent swingenden Jazz-Unterton im Titeltrack, oder auch im mit jeder Menge Funk unterlegten, amtlich pumpenden „All The Rage“. Nicht zuletzt dadurch scheinen sich die Burschen auch eine eigene Nische gefunden zu haben, selbst wenn durchaus Querverweise zu den früheren GENESIS, MARILLION , YES aber auch zu KANSAS herzustellen sind. Beeindruckend auch die Sangesdarbietung von Philip Griffiths, der sich in allen Lagen als überaus kompetent erweist, speziell jedoch in den rockigeren AOR/Melodic-Schnittchen, wie dem lässigen Opener „Arabesque“ zur Geltung kommt.
Das Gesangstalent scheint Philip in der Tat in die Wiege gelegt worden zu sein. Kein Wunder, war doch schon der Herr Papa Sänger und zwar bei BEGGAR’S OPERA. Deren „Time Machine“ haben sich ALIAS EYE als Cover-Version vorgenommen und dazu den Senior auch gleich als Gast ins Studio gebeten. Coole Sache!
Kurzum: Die Mannheimer wissen einmal mehr mit einem rundum ausgefeilten Prog Rock-Album zu gefallen und sollten nun endlich mit zur Speerspitze der deutschen Szene gezählt werden!
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