The Safety Fire - Grind The Ocean

Review

Uiuiuiuiui! Auf den ersten Blick sehen die fünf Briten von THE SAFETY FIRE echt harmlos aus – aber das, was sie mir und bald auch ihren Fans mit „Grind The Ocean“ vor den Latz knallen, hat es echt in sich!

Es gibt hin und wieder Stimmen (und auch ich habe mich an anderer Stelle schon entsprechend geäußert), die auf den um sich greifenden Mathcore/Djent-Trend schimpfen. Das mag bei vielen jungen Bands durchaus gerechtfertigt sein – THE SAFETY FIRE springen jedoch in keiner Weise auf den fahrenden Zug auf, sondern orientieren sich direkt an der Lokomotive – meisterhaft und im positivsten Sinne unerhört klingt „Grind The Ocean“.

Die Kern-Ingredienzen habe ich bereits genannt: Die Musik THE SAFETY FIREs ist geprägt von schrägen Stakkato-Riffs, die mir selbst bei genauem Hinhören und Mitzählen (und ich behaupte einfach mal, dass ich in Sachen „schräge Scheiße“ einiges gewohnt bin) nicht einleuchten wollen und mir folgerichtig die Kinnlade herunterklappen. ABER das ist zum Glück noch nicht alles, was die Briten auffahren! Zu den Stakkato-Gitarren gesellen sich wunderbare Prog-Läufe, künstliche Harmonics und cleane Jazz-Akkorde, die das Gebräu zu jeder Sekunde spannend gestalten. Als wäre das noch nicht genug, schaffen es THE SAFETY FIRE oft genug, auf die Bremse zu treten und auf diese Weise nicht nur Dynamik, sondern auch Atmosphäre zu erzeugen.

Großen Anteil an der Atmosphäre hat auch der Gesang Sean McWeeneys, der zwischen gepressten/geschrienen Vocals in bester MESHUGGAH- oder MUDVAYNE-Manier und klarem Gesang hin und her pendelt. Letzterer wiederum – da gehe ich jede Wette ein! – wird einigen Hörern ziemlich sauer aufstoßen, denn der erste Eindruck (das ging auch mir so) klingt nach weichgespültem Metalcore. Gibt man Sean jedoch eine Chance und lässt die neun Songs auf sich wirken, ergibt sich nach und nach ein harmonisches Gesamtbild zwischen progressivstem Math-Geholze und dem Klargesang. Dass hin und wieder der Vocoder benutzt wird, um den Gesang auch dann zweistimmig ertönen zu lassen, wenn dieser eigentlich nicht mehr in Seans Reichweite liegt, kann ich da gern verzeihen oder als Stilmittel gelten lassen.

Es wäre aber auch wirklich seltsam, wenn THE SAFETY FIRE nicht irgendwem ans Bein pinkeln würden – so werden sich Djent-Fans vornehmlich am Gesang stören, Metalcore-Anhänger dürften mit der instrumentalen Seite der Band restlos überfordert sein. Letztendlich ist aber vielleicht gerade das ein Gütekriterium – denn wenn die Jungs ohne Ecken und Kanten im Mainstream unterwegs wären, wäre „Grind The Ocean“ sicherlich kein so hervorragendes Album geworden.

Damit gelingt es THE SAFETY FIRE schlussendlich, den vermeintlichen Widersprüchen in Namen und Albumtitel alle Ehre zu machen: Ihre Kombination ausgeklügelten Extrem-Metals mit atmosphärischer Stringenz überzeugt mich, dass es solche Bands sind, die Metal zukunftsfähig erhalten. Klasse!

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19.02.2012

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1 Kommentar zu The Safety Fire - Grind The Ocean

  1. Anton Kostudis sagt:

    Unterschreibe ich so!!! Starke Platte!

    8/10