Taina - Illusion

Review

Obwohl gerade einmal ein gutes Jahr alt, haben TAINA in der schwarzen Szene schon einiges an Aufmerksamkeit erzeugt. Mit ihrem Track “I Feel Rage“ waren sie schon auf den Heft-CDs von Orkus und Sonic Seducer vertreten und stehen aktuell im Finale des ebenfalls vom Seducer ausgerichteten Battle Of The Bands. Da konnte eine Veröffentlichung natürlich nicht lange auf sich warten lassen, die jetzt in Gestalt der EP “Illusion“ daherkommt.

Auf dieser zeigen die Norddeutschen genau jene Musik, die ihr bisher schon die oben aufgezählten Erfolge eingebracht hat. Ihr Stil bewegt sich irgendwo zwischen Metal, Industrial, EBM und Dark Wave. Dabei sind die eingängigen Beats sehr dominant und sorgen für ein verdammt treibendes Grundgerüst. Diesem folgt oft die psychedelisch-fette Gitarrenarbeit. Das ist zwar etwas einfach, funktioniert aber und geht direkt ins Tanzbein. Über allem schwebt dann noch die Stimme von Sänger WoLand, der nebenbei auch den Synthesizer bedient. Seine Arbeit erinnert an eine aggressive Mischung aus MARILYN MANSON, Whiplasher Bernadotte (DEATHSTARS) und Till Lindemann (RAMMSTEIN). Leider macht er seine großartige Leistung mit seinem deutlich hörbaren Akzent wieder zunichte.
Was man dem Trio jedoch attestieren muss ist absolute Professionalität. Der ganzen Scheibe ist deutlich anzuhören, dass SerZh und Vlast einiges an Erfahrung mitbringen, die sie vor allem bei den im norddeutschen Underground wohlbekannten SNIPER erlangt haben. Das Songwriting ist abwechslungsreich aber trotzdem eingängig, die Titel sind in eine Reihenfolge gebracht, die einen gewissen Spannungsbogen nicht nur aufbaut, sondern auch hält und letztendlich ist auch vom handwerklichen Standpunkt absolut nichts an diesem Silberling auszusetzen. Dieser professionelle Eindruck wird noch durch die sehr starke und druckvolle Produktion verstärkt, die von niemand Geringerem als Andy Classen – der auch schon für DEW-SCENTED, DIE APOKALYPTISCHEN REITER, LEGION OF THE DAMNED und GRAVEWORM gearbeitet hat – vorgenommen wurde.

Das Beste an dieser Veröffentlichung ist aber: Sie ist komplett kostenlos! Wer auf düster-eingängige Musik steht, die in den Clubs der Republik für reichlich Bewegung sorgen wird, der sollte sich “Illusion“ schleunigst von der Homepage der Band runterladen. Da fallen dann auch der Akzent von WoLand oder die nicht immer auf den ersten Blick ersichtlichen Songstrukturen nicht so stark ins Gewicht.

29.01.2012

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