Tristania - Ashes

Review

Galerie mit 11 Bildern: Tristania - European Construct Tour 2013

Was lange währt… usw. – Genau dieses Sprichwort kam mir in den Sinn, als sich die neue Scheibe der Norweger langsam in meinem CD-Player breit machte. Alles beim Alten und trotzdem irgendwie neu und unverbraucht, so präsentiert sich „Ashes“. TRISTANIA sagen Servuz zu den auf „World Of Glass“ auf breiter Basis vertretenen Pop-Klängen und kehren zurück zur rauen und düsteren Stimmung des Überraschungswerkes „Widow’s Weeds“ von 1997. Dabei machen TRISTANIA keineswegs den Fehler und strecken sich alleine nach den einstigen Tugenden, sondern modernisieren ihren Gesamtsound auf breiter Front. Die vor Klischee triefenden Bombast-Chöre und die Gothic-Metal lastigen Arrangements sind fast gänzlich auf „Ashes“ verschwunden und mussten dafür rauen und finsteren Gitarren weichen. Auch wenn noch immer Vibeke Stene für die weiblichen Vocals verantwortlich ist, geht sie auf dem neuen Output wesentlich variabler zu Werke und entwächst endlich ihrem Dasein als vereinzelt singende Bühnendekoration. Zusammen mit den zwar noch immer dominierenden Grunts von Kjetil Ingebrethsen und den cleanen männlichen Vocals von Osten Bergoys, bildet die hübsche Dame am Mikro ein harmonierendes Trio, abseits vom Gothic-Allerlei. „Ashes“ ist ein überraschend direktes Album geworden, das sich wohltuend dem herrschenden Trend entgegenstellt und nicht versucht mit jedem weitern Album den epischen Charakter in neue Höhen zu schrauben. TRISTANIA schaffen mit „Ashes“ den Spagat zwischen Nostalgie und Moderne und verbannen unnötigen Ballast fast gänzlich aus ihren Songs. Ergebnis ist ein rifforientieres, düsteres Album, das die Atmosphäre der Frühwerke konserviert hat.

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01.02.2005

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4 Kommentare zu Tristania - Ashes

  1. Anonymous sagt:

    Ich geb mal 8 Punkte. Zuerst war ich schon ein wenig enttäuscht von der CD, aber sie wird mit jedem Hören ein wenig besser. Zwar fehlen die bonbastischen Chöre der vorherigen Alben, dafür liegt der Schwerpunkt ein wenig mehr auf den Gitarren.

    Was mich allerdings ein wenig ins Grübeln bringt: Lied Nr. 6 (Shadowman) habe ich schonmal irgendwo gehört … zumindest erinnert mich das Lied extrem an irgendeinen Song, der mir gerade nicht einfallen will.

    Meiner Meinung nach ein gelungenes Album, teilweise sogar besser als "Beyond the Veil" (meine persönliche Meinung).

    8/10
  2. Anonymous sagt:

    Ich besitze Ashes seit etwas mehr als einer Woche und muß gestehen, daß auch ich beim ersten Hören etwas enttäuscht war, denn das sind einfach nicht mehr Tristania, wie man sie kennt.

    Man muß das Album allerdings öfter hören, dann beginnt man es trotzdem zu lieben. Trotzdem fehlt etwas und auch wenn es oben heißt, die "klischeehaften" Chöre seien nun endlich weg, kann ich nur widersprechen. Klischeehaft sind höchstens die Texte, denn genau das, was Einar und Anders vor einigen Jahren Morten in einem Interview nach dessen Weggang vorwarfen, leben sie hier bis zum Exzess aus. Gerade die wunderschönen Chöre waren es ja, die Tristania aus der Masse der anderen Gothic Metal Bands herausstechen ließ.

    So gut mir Ashes auch gefällt, habe ich bei diesem Album das Gefühl, daß Tristania mit aller Gewalt verhindern wollen, auch nur im Entferntesten an ihre frühere Zeit mit Morten Veland zu erinnern. Bei einigen Songs glaubt man Therions Secret of the Runes, oder Theli zu hören, ein Song erinnert mit der singenden Gitarre an Sand and Mercury von The Gatherings Mandylion Album. Keinesfalls erinnern sie, wie ich in einer anderen Kritik las, an Lacuna Coil, oder Within Temptation.

    Trotz allem ist es ein sehr schönes Album, aber Sirenia gefallen mir mit ihren Chören, Klischee hin, oder her, um Längen besser. 8 Punkte gebe ich ihnen aber alle mal noch.

    8/10
  3. cernunnos_fils sagt:

    *Gääääääähn* Joa, die Scheibe klingt etwas nett, allerdings war ich ein schon enttäuscht. Die absoluten Höhepunkte dieser Band sind Beyond the Veil und World of Glass… Ashes ist ein bissl langweilig, na ja, geht so.

    6/10
  4. Anonymous sagt:

    Die Platte ist viel besser als ihr Ruf. Klar, eine zweite ‚Beyond the Veil‘ ist es nicht, aber wozu auch. Das Album existiert und kann und darf immer wieder gehört werden.
    ‚Ashes‘ ist ziemlich gewöhnungsbedürftig und es bedarf einiges an Hördurchläufen ehe sie zündet. Wär die ruhige Gesamtstimmung als langweilig bezeichnen will, bitte. Ich finde aber gerade das an der Scheibe toll. Ansonsten ist ‚Ashes‘ ein ausgefeiltes Gothic Metal/Rock Album geworden, dass mir sehr gut gefällt.

    8/10