INVERTED SAINT sind eine Black-Metal-Band aus Stuttgart und wurden erst 2021 gegründet. Nun haben sie im Mai ihr Debütalbum „Book Of Apocalypse“ via Future Fame Records veröffentlicht und bieten darauf eine halbe Stunde Hochgeschwindigkeits-Schwarzmetall. Textmäßig geht es, der Bandname verrät es bereits, um die im Genre üblichen Themen. Spannend ist jedoch der Ansatz, bekannte biblische Fabeln nachzuerzählen, um aufzuzeigen, wie viel Satanismus in den Grundlagen des Christentums steckt.
INVERTED SAINT – Bibelstunde mal anders
Musikalisch bemühen sich INVERTED SAINT nicht um irgendwelche atmosphärischen Klänge, diabolisches Lachen oder gar eine orchestrale Verheißung als Intro. Nein, mit „Inversion“ walzt ein anderthalbminütiges Instrumental direkt alles nieder und geht nahtlos über in „Incarnation Of Truth“. Das ist eine angenehm puristische Herangehensweise, die den Hörern und Hörerinnen gleich klar macht, wo der Hammer hängt.
Cleangesang dürfen wir auf „Book Of Apocalypse“ nämlich ebenso vergebens suchen wie Keyboard-Elemente oder anderes okkultes Gedöns. Stattdessen treiben uns die dualen Riffs von Jan Berberich und Ayham Altayeb durch die Songs, wobei ersterer immer wieder geschickt platzierte Soli einstreut. Am Schlagzeug gibt Joe Kinley das meistens hohe Tempo vor, hält aber über die gesamte Laufzeit des Albums gut durch, ohne Ermüdungserscheinungen zu zeigen. Der Gesang von René Eric Wedekind gesellt sich irgendwo zwischen MARDUK und DARK FUNERAL und auch Basser Lukas Wertz ist nicht nur Beiwerk, sondern verleiht den Stücken den nötigen Groove.
Produktionstechnisch ist auch nicht viel zu meckern, das Album wurde Christoph Brandes in den Iguana Studios gemixt und gemastert, das Schlagzeug wurde ebenfalls dort aufgenommen. Dadurch ergibt sich ein fett produzierter Sound der den End-Neunziger-Werken der eben genannten Bands Tribut zollt. Sprich: kein künstliches Gerumpel oder Pseudo-Underground-Geröchel und übertriebener Hall, sondern schön fett und sauber produzierter Black Metal.
Adam und Eva hätten „Book Of Apocalypse“ gehört
Nach der halben Stunde Dauerfeuer haben sich dann alle eventuell im Haus befindlichen Kreuze umgedreht und kleine Hörner schauen unter der Headbanger-Matte hervor. Zwar findet sich auf „Book Of Apocalypse“ kein fetter, repräsentativer Single-Hit, aber die Stücke gehen allesamt gut ins Ohr und geben sich wenig Blöße. Wer mal wieder Lust auf ein bisschen unkomplizierten Schwarzmetall hat, der sollte die Scheibe auschecken, die Band hat sie sogar in voller Länge auf YouTube hochgeladen.
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