Walpurgisnacht Vol. II
Der Festivalbericht
Konzertbericht
Wenn Ende April, tief im schroffen, unhippen Osten Berlins, versteckt in einem Marzahner Industriegebiet, die Crew des schon länger bekannten De Mortem Et Diabolum Festivals in die Hörner bläst, weiß man: Das Walpurgisnacht-Fest steht vor der Tür. Allein der Anblick des Vorabflyers machte jedem Black-Metal-Connaisseur klar, dass hier ein absoluter Pflichttermin vorliegt.
Samstag, 29.04.2023
Ein kleines Highlight ist schon der Weg zum ORWO-Haus, denn Berlin zeigt sich an diesem Tag zur Abwechslung mal von einer sehr angenehmen Seite. Die Stadt ist zum einen relativ unstressig und auf ein langes Wochenende eingestellt und zum anderen scheint sogar die Sonne. So lümmelt dann auch, über beide Tage hinweg, das anwesende Publikum auf der Wiese und der Feuerstelle vorm Haus, vertieft in anregende sowie niveauvolle Fachgespräche, in den Spielpausen herum.
Galerie mit 14 Bildern: Nemesis Sopor - Walpurgisnacht 2023 in BerlinDer Opener des Festivals NEMESIS SOPOR aus Sachsen beginnt um 14:30 und damit eigentlich viel zu früh, zimmert aber trotzdem ein ordentlich episches Brett in den Berliner Plattenbau und zieht den Umständen entsprechend auch eine recht große Menge in ihren Bann. Ein absolut würdiges Startsignal ist damit gesetzt.
Galerie mit 17 Bildern: Scitalis - Walpurgisnacht 2023 in BerlinDirekt danach folgen die Schweden SCITALIS, die erst letztes Jahr ihr Debüt über Vendetta Records veröffentlichten und umhüllt von Nebelschwaden, Mönchskutten und Corpsepaint, mit feinstem skandinavischen Black Metal begeistern können. Für nicht wenige sind die Schweden eine Überraschung und ein erstes kleines Highlight des Festivals.
Galerie mit 14 Bildern: Äera - Walpurgisnacht 2023 in BerlinNach der obligatorischen Umbaupause folgen ÄERA mit ihrer eher postig-atmosphärischen Variante des Black Metal. Der Sound ist druckvoll, intensiv und läd zum Schwelgen ein. Das Konzert ist gleichzeitig auch der erste Auftritt mit ihrem neuem Live-Drummer Farin, welcher seit 2020 auch bei den Münsteranern NAXEN am Schlagzeug sitzt und auch hier absolut überzeugen kann.
Galerie mit 10 Bildern: Rimruna - Walpurgisnacht 2023 in BerlinAls nächste Band betreten die Lokalhelden RIMRUNA die Bühne und sie scheppern, wie gewohnt, ein absolut brachial-raues Black-Metal-Brett in die Betonhalle. Das Problem dabei ist nur, wie bei vielen Bands mit nur 2 Mitgliedern, dass es live visuell recht schnell monoton wirkt. Andererseits ist es ebenso erstaunlich, was für einen wuchtigen Sound die beiden live erzeugen können.
Galerie mit 21 Bildern: Balmog - Walpurgisnacht 2023 in BerlinDie Spanier BALMOG läuten dann die zweite Hälfte des ersten Abends ein und hier wird es auch gleich wieder sehr viel lebendiger auf der Bühne. Die Galicier veranstalten von Beginn an ein wildes, mitreißendes Spektakel und strahlen eine enorme Spielfreude aus und sind, wie man es späteren Gesprächen entnehmen kann, für nicht wenige ein unerwartetes Highlight des Abends.
Galerie mit 24 Bildern: Nadra - Walpurgisnacht 2023 in BerlinGanz ähnlich wird allerdings auch über die darauffolgenden Isländer NAÐRA geredet, denn auch hier wird nicht lange gefackelt und mit voller Energie nach vorne geprescht. Der einzige Dämpfer ist die Tatsache, dass es noch keinen Nachfolger zu ihrem Debüt „Allir vegir til glötunar“ gibt, aber das wäre jetzt wirklich meckern auf höchstem Niveau.
Galerie mit 20 Bildern: Endstille - Walpurgisnacht 2023 in BerlinAls nächstes läuft ein Zerstörer namens ENDSTILLE in den Hafen ein und es ist von Anfang an ein absolutes Schlachtfest. Asozial und provokativ wie man es von ihnen gewohnt ist, kloppen sie einem eine musikalische Nagelkeule nach der anderen auf die Rübe. Sie liefern eine durch und durch routinierte Werkschau ihres Schaffens incl. einiger Publikumslieblinge wie „Frühlingserwachen“ und ein paar ähnliche Kaliber. Zu meckern gibt es da gar nichts und wenn man den Reaktionen der Anwesenden Glauben schenken darf, sehen sie das sehr ähnlich.
Galerie mit 17 Bildern: Mork - Walpurgisnacht 2023 in BerlinMittlerweile geht es stramm auf Mitternacht zu und es nähert sich mit den Norwegern MORK der letzte Höhepunkt des Abends. Die Erwartungen sind groß, schließlich hat die Band vor kurzem mit „Dypet“ ein verdammt gutes, sechstes Album hingelegt und um es gleich vorwegzunehmen, sie werden alles andere als enttäuscht haben. Ihre Setlist ist ein Potpourri aus neuen, älteren und auch ganz alten Stücken und die anvisierten 60 Minuten vergehen wie im Fluge. Das jahrelang eingeübte Live-Setup funktioniert tadellos und bildet den perfekten Abschluss für den ersten Festivaltag.
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