Sie sind berühmt für ihre etwas schräge Auffassung von Humor, sorgen aber gerade dadurch für Unterhaltung auf höchstem Niveau. Und das nicht nur mit ihren sensationellen Live-Shows (ich sag‘ nur „Bang Your Head“-Festival – siehe Foto), sondern auch auf Konserve.
Gut, der optische Aspekt fällt dabei logischerweise – sieht man einmal von grellen, rosafarbenen Outfit von Bass-Weirdo Stig Pedersen einmal ab, der sich offenbar für die aktuellen Promophotos für zukünftige Aktivitäten bei J.B.O. bewerben wollte – weg, doch auch die Musik der Dänen selbst sorgt nahezu durchwegs für gute Laune.
Rund drei Jahren haben sich die Herrschaften rund um die Gebrüder Binzer Zeit gelassen, ehe sie „Monster Philosophy“ einen Nachfolger vergönnten. Eine Zeitspanne, in der die Herrschaften jedoch alles andere untätig gewesen sind. Allein die Produktion des aktuellen Drehers unter der Regie von Nick Foss hat sich unzählige Monate hingezogen, offenbar auf der Suche nach dem idealen Klangbild. Nun, der Aufwand hat sich gelohnt, denn die zwölf Tracks kommen in glasklarer, aber dennoch rauer Form aus den Boxen und versprühen von Beginn an das gewisse „Mittendrin statt nur dabei“-Feeling.
Will sagen, die Magie, das Flair, eben all das, was D-A-D auf den Bühnen auszeichnet, konnte perfekt eingefangen werden, sodass schon der Opener „A New Age Moving In“ nicht nur zum Mitgehen animiert, sondern schon dabei ein Energielevel erreicht wird, das an einen Betriebsausflug der „Duracell-Hasen“ erinnert.
Alles beim Alten? Nicht ganz, denn D-A-D wären nicht D-A-D, wenn nicht Album für Album Nuancen im Klangbild verändert würden und von daher lässt sich für „Dic.nii.lan.daft.erd.ark“ (Albumtitel des Jahres?) festhalten, dass die momentan grassierende Retro-Rock-Welle offenbar auch auf Kopenhagen übergeschwappt ist, kommt doch beispielsweise „Fast On Wheels“ mit einer mächtigen 70er Schlagseite daher und dem Energielevel einer alten BLUE CHEER-Nummer gleich.
Auf der Gegenseite ist aber auch festzustellen, dass nicht alles nur locker und lässig dargeboten wird, sondern man durchaus eine melancholische Seite im Klangbild vernehmen kann – man höre, staune und genieße das elegant-traurige „We All Fall Down“. Als Fazit lässt sich festhalten, dass D-A-D weder auf eine „Erfolgsformel“ vertraut haben, noch darauf erpicht waren, sich neu zu erfinden, sondern schlicht und ergreifend ein erfrischend klingendes, weil facettenreiches, für die Band aber dennoch typisches Werk abgeliefert haben.
Ihren Status als „Konsensband“ hat das Quartett damit eindrucksvoll unterstrichen, wie man sich auch auf die kommende Gastspiele jetzt schon freuen darf, enthält „Dic.nii.lan.daft.erd.ark“ doch reichlich Stoff für grandiose Shows!
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