Spricht man von den drei Herrschaften von AUTODAFEH, musste man in den letzten Jahren automatisch an FRONT 242 denken, was primär an der musikalischen Ausrichtung der Nordeuropäer lag, die stellenweise doch sehr an die EBM-Pioniere erinnerte. So startet auch das dritte Album „Act Of Faith“ mit modern geprägtem EBM, der in Sachen Gesang und Samples umgehend Erinnerungen an die belgischen Großmeister aufkommen lässt.
Dass AUTODAFEH jedoch viel mehr auf Lager haben, zeigt sich dann schon beim folgenden „Killer“, das mit sehr eingängigen Samples überrascht und zusammen mit den störrischen Vocals und unverkennlichen F242-Einsprengseln eine Brücke zwischen Old School EBM und melodischem Elektro schlägt. Diesen Weg verfolgen AUTODAFEH dann auch im Rahmen des düsteren „Land Of Nothing“ und lösen sich somit auch immer mehr vom Old School EBM – ganz dem neuen Motto: „We are not the past, we are the future!“.
Immer wieder freut sich das geschulte EBM-Ohr dennoch über klassische Elemente („Make Us Believe“, „Treasure Hunt“), gleichzeitig gehen die Schweden immer auch einen Schritt nach vorne, beispielsweise bei „Promises“ oder „Camp Intel“, die beide eher poppig daherkommen und vom Sound an COVENANT beziehungsweise VNV NATION’s „Chrome“ erinnern.
AUTODAFEH öffnen sich auf diese Art und Weise mit Sicherheit auch einer neuen Hörerschaft, präsentieren sich dank der „Loslösung“ von den großen Vorbildern deutlich vielschichtiger und liefern mit „Act Of Faith“ eine wirklich ordentliche Scheibe ab, die den Spagat zwischen EBM und modernem Elektro ohne bleibende Schäden meistert.
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