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Death - Individual Thought Patterns

Review

Galerie mit 15 Bildern: Death - Death To All Tour 2013

Das unvergessene Genie Chuck Schuldiner hatte es mit Sicherheit niemals einfach. Zu kompromisslos ging der Ami an viele Dinge heran, die er zu bewerkstelligen hatte, auf der anderen Seite erscheint eben jenes Bedürfnis, sich selbst gerecht zu werden, eines der allerwichtigsten Merkmale in der Karriere von Chuck gewesen zu sein.

Wir schrieben das Jahr 1993, als mit „Individual Thought Patterns“ jenes Album erschien, das zum damaligen Zeitpunkt als das musikalisch und technisch ausgereifteste Werk in der Historie von DEATH galt. Insofern unerwartet, da sich die Herren Paul Masvidal und Sean Reinert nach der Tournee zum Vorgänger „Human“ verabschiedeten, um sich fortan nur noch um CYNIC zu kümmern.

Doch Chuck wusste sich insofern zu helfen, indem er mit Gene Hoglan einen Schlagzeuger von unnachahmlicher Energie und Brachialität ins Studio holte, der durch dieses „Sprungbrett“ heute als einer der renommiertesten Drummer überhaupt gilt, während an der Klampfe KING-DIAMOND-Gitarrero Andy LaRoque einberufen wurde, der die anschließende Tournee jedoch nicht mitspielen konnte (und durch den späteren ICED-EARTH-Musiker Ralph Santolla ersetzt wurde), zusammen mit Chuck aber für sensationelles Spiel sorgte, auch wenn man mitunter dem Jazz näher war als dem Death Metal.

Exakt diese Gangart prägte dieses Album auch, wobei man jedoch nicht vergessen darf, dass Chuck in jener Zeit auch schon mit deftigem Power Metal der harschen und filigranen Art umzugehen wusste, was spätestens seit dem Gott-Album von CONTROL DENIED als manifestiert gilt. Die Basis – Riffs und Gitarrenlicks aus der Feder von Chuck Schuldiner – sind zwar auch auf „Individual Thought Patterns“ ganz klar das dominante Element, dermaßen abgedreht und frickelig gab sich der Ami zuvor jedoch niemals.

Einen „Test Of Time“ übersteht dieses Album locker und unbeschadet, auffällig war und ist für mich ohnehin viel mehr der Umstand, dass es unzählige Zeitgenossen erst ab diesem Zeitpunkt mit Chuck Schuldiner‘s Schaffen überhaupt beschäftigt haben und sei es nur deshalb, weil hier mit „The Philosopher“ eine der essentiellsten Nummern eines gesamten Genres überhaupt verewigt wurde. Für mich steht fest, dass ohne dieses Album vieles, was wir heute als Progressive Death Metal verehren, anders klingen würde! Von daher macht diese Veröffentlichung nicht nur aus „pädagogischer“ Sicht Sinn, sondern auch weil sich die Macher nicht lumpen lassen haben und uns eine Bonus-CD auftischen, die es in sich hat.

Klotzen nicht kleckern, war wohl die Maxime der Herausgeber und so gibt es zehn Songs, die während eines Gigs im April 1993 in Deutschland aufgezeichnet wurden zu bestaunen (und mitzuerleben, denn die Stimmung beim Konzert, wie auch der Sound selbst klingen mehr als passabel), sowie einen Studio-Outtake von „The Exorcist“ als Abschluß – ein Dankeschön von mir an die Macher und noch viel mehr an Chuck – R.I.P, Brother!

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25.10.2011

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1 Kommentar zu Death - Individual Thought Patterns

  1. MetalGerhardt sagt:

    Naja, es ist gut, aber für mich auch nicht soo gut. Da gefielen mir die Alben nach dem Debüt doch alle einen Deut besser. Irgendwie wirkt „Individual Thought Patterns“ auf mich etwas ziellos. Ich finde es nicht unbedingt technischer, als den Vorgänger, aber etwas melodischer, weshalb die sterile Kälte nicht mehr so stark vorhanden ist. Es ist zwar wahnsinnig, was hier alles für Ideen und Breaks innerhalb von 4-Minuten-Songs verarbeitet werden, aber mir blieb da zu wenig hängen. Da ich bei meinen Diskographie-Durchgängen immer gerne Songs für ein Personal Best Of sammle, wurde ich hier etwas zu wenig fündig. Das bleibt höchst anspruchsvoll und gut gemachter Death Metal, aber dieses mal wurde ich minimal enttäuscht, weil mir der Zugang zum Album fehlte!

    7/10