Powerwolf
Live im Turock Essen
Konzertbericht
Die Power Of Metal Tour ist nicht lange her. Einen knappen Monat hat es lediglich gedauert, bis die Wölfe sich wieder im Ruhrpott eingefunden haben. Viele Fans aus der Umgebung freut das enorm. Die Schlange vor dem Einlass ist beachtlich, das Turock in Essen fast vollständig ausverkauft. Wenn man berücksichtigt, dass sich vier Vorbands angekündigt haben, ist es durchaus denkbar, dass diese Tickets im Laufe des Abends auch noch über den Tresen wandern werden.
Mit ihrem aktuellen Album „Blood Of The Saints“ haben POWERWOLF ohne Frage neue Maßstäbe in ihrem Schaffen gesetzt. Vielfältig und durchweg stark, bietet es einen Ohrwurm nach den anderen. Da verwundert der Ansturm der Fans, die sich teilweise mächtig in Schale geschmissen haben, nur wenig.
Ganz klar, mit ihrer enormen Show polarisieren POWERWOLF enorm. Während sich zunehmend mehr Metalheads von dem Powermetal der Saarländer mitreißen lassen, bleiben natürlich immer noch diejenigen, die die Show und die Maskerade auf der Bühne belächeln. Von diesen findet sich heute jedoch kein einziger im gemütlichen Turock, womit einer gewaltigen Sause nichts mehr im Wege steht.
IRON KOBRA
Den Anfang des heutigen Abends machen IRON KOBRA aus Gelsenkirchen. Der Start verläuft jedoch nicht ganz so rund, wie es irgendwann einmal der Plan gewesen sein muss. Jedenfalls verzögert sich der Beginn der Show immer mehr. Das Publikum nimmt das allerdings mit einer ordentlichen Prise Gelassenheit. Als IRON KOBRA mit einer saftigen Verspätung von 30 Minuten und „Divine Wind“ die Bühne betreten, kräht da bereits kein Hahn mehr nach. IRON KOBRA scheinen den meisten Besuchern keine Unbekannten mehr zu sein.
Die Stimmung geht sofort drastisch in gute Laune über, und die Texte werden auch von dem einen oder anderen Männlein mitgeträllert. Schnell wird „Valhalla Rock“ hinterher geschoben, bevor sich Don „The Warrior“ Viper für das späte Aufschlagen entschuldigt. Der Drummer hat ein wenig länger auf sich warten lassen. So ein Bett kann abends um 18:00 Uhr aber auch furchtbar gemütlich sein. Vergeben und vergessen. Mittlerweile sitzt er an seiner Position, die Fans haben gute Laune, das Bier schmeckt und die Musik haut rein. Die Stimmung ist für den Opener selten gut, und insbesondere „Heavy Metal Generation“ wird gebührend gefeiert.
Nach einer halben Stunde ist der Spuk auch schon wieder vorbei, und IRON KOBRA müssen in Windeseile ihre Siebensachen von der Bühne packen. Das Lob für die musikalische Leistung der Band steigt um ein Vielfaches, wenn man an die stressigen Umstände denkt, was der Laune durchaus nicht gut getan haben wird. Hinzu kommt, dass ein Gitarrist ausgefallen ist. An dessen Stelle stand während des Gigs Katte von ERAZOR, der in diesem Augenblick den Vorteil hat, dass er seine Position gar nicht erst verlassen muss.
Galerie mit 28 Bildern: Iron Kobra - Powerwolf - Essen, Turock
Setlist:
- Intro
- Divine Wind
- Valhalla Rock
- Avenger
- Heavy Metal Generation
- Ronin
- Kobra Krusader
ERAZOR
Mit etwas anderen Tönen geht es weiter. ERAZOR platzen auf die Bühne und Black Demon faucht los. Im ersten Moment muss man sich ein wenig auf die Musik der Jungs einstellen, immerhin ist ihr Black/Thrash Metal doch eine völlig andere Schiene als der Heavy Metal von IRON KOBRA. Aber rasch habe sich die meisten den anderen Rhythmus angepasst und gehen spätestens bei „Agenda Of Aggression“ ganz ansehnlich mit.
Der Pegel des Jubels hat sich definitiv nicht reduziert. Dafür allerdings der Gesang der Fans. Aber um ehrlich zu sein, fällt es bei der rauen Stimme auch etwas schwerer, sich den Text ordentlich einzuprägen, als es bei IRON KOBRA der Fall ist.
Im Laufe der letzten anderthalb Jahren haben ERAZOR einen guten Schritt nach vorne gemacht. Haben sie damals noch ein wenig das bemühte und durchaus talentierte Image einer Schülerband ausgestrahlt (was durchaus auch an der Lokation, einem kleinen Raum der Universität Düsseldorf anzulasten ist), sind sie mittlerweile regelrecht erwachsen geworden. Das mag sich im ersten Moment doof anhören, ist aber in der Tat als Kompliment zu verstehen. Die Band wirkt routinierter, und die Songs kommen insgesamt um ein Vielfaches besser an. Mit dem RUNNING WILD-Cover „Black Demon“ geht der Auftritt von ERAZOR zu Ende. Das Publikum kann noch einmal schön bangen, bevor die Überraschung des Abends die Bretter betritt.
Galerie mit 21 Bildern: Erazor - Powerwolf - Essen, Turock
Setlist:
- Intro
- Anguish And Agony
- Agenda Of Aggression
- Coalmine Disaster
- Thrashing Legions
- Demise Of The Unhallowed
- Black Demon
GLORYFUL
Mit dieser Überraschung sind GLORYFUL gemeint. Für viele ist die äußerst junge Band noch kein Begriff. Woher auch. Gerade mal etwas mehr als ein Jahr besteht diese Formation und hat es bereits bemerkenswerterweise schon nach so kurzer Schaffenszeit zur Vorband von POWERWOLF geschafft. Der Soundcheck zeichnet so manches Fragezeichen in dem einen oder anderen Gesicht ab. Kaum einer weiß so recht, was ihn erwartet und der hohe Gesang von Johnny La Bomba, beim Einstellen der Vocals verwirrt eher noch mehr. Die Menschen, die derzeit auf der Bühne stehen, zerstören sanft alle Klischees, denn ihr Stil sieht nach allem aus, nur nicht nach Heavy Metal. Aber da spielt einem das irrsinnige Schubladendenken und Kategorisieren einen gehörigen Streich.
Als GLORYFUL mit einem gehörigen Tempo loslegen und Johnny La Bomba seine Stimme ertönen lässt, staunt der ein oder andere gar nicht schlecht. Womit das mittlerweile prall gefüllte Turock nun beschallt wird, ist astreiner Heavy Metal, der wunderbar ins Ohr geht, abwechslungsreich ist und beeindrucken kann. Das kräftige, starke Organ trägt sein übriges dazu bei, dass der Applaus äußerst gut ausfällt. Je länger man GLORYFUL spielen hört, desto höher steigt die Sympathieskala. Als dann noch „Out Of The Fields“ von GARY MOORE in der Setlist erscheint, ist der Bann endgültig gebrochen. Ein überaus gelungenes Cover, das von dem rasenden Schlusslicht „Gloryfuls Tale“ gefolgt wird. Da wird mit Sicherheit noch einiges kommen. Es wäre schade, wenn dies nicht so eintreten würde.
Galerie mit 21 Bildern: Gloryful - Powerwolf - Essen, Turock
Setlist:
- Fists Of Steel
- Sednas Revenge
- Death Of The First Earth
- Far Beyond Time
- The Warriors Code
- Out Of The Fields
- Gloryfuls Tale
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02.07. - 05.07.25 | metal.de präsentiertRockharz 2025 (Festival)Powerwolf, Heaven Shall Burn, ASP, Versengold, Sodom, Overkill, Dark Tranquillity, Gloryhammer, Warkings, Die Kassierer, J.B.O., Combichrist, Vader, Asenblut, Kupfergold und Non Est DeusFlugplatz Ballenstedt, Ballenstedt |
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